Hamburg. Die Hamburger Hochbahn will die Standzeiten der U-Bahnen in Haltestellen verkürzen. Um Strom zu sparen, sollen die Abfertigungszeiten am Bahnsteig im Schnitt auf 7,5 Sekunden reduziert werden. Bisher dauern die Stopps je nach Linie bis zu elf Sekunden. Mit der kürzeren Standzeit seien Zugführer nicht mehr gezwungen, zwischen den Haltestellen energieraubende Spitzengeschwindigkeiten zu fahren, sagte Hochbahn-Chef Günter Elste dem Abendblatt. Nach eigenen Angaben spart die Hochbahn dadurch bei zwölf Millionen Abfertigungsvorgängen rund fünf bis sieben Millionen der 150 Millionen Kilowattstunden Strom, die sie pro Jahr benötigt. Um dieses Ziel zu erreichen, müssten vor allem die älteren Bahnen des Unternehmens für 1,4 Millionen Euro umgerüstet werden.

Seit Jahren arbeite die Hochbahn daran, ihren Stromverbrauch zu senken. Doch jüngst war das Unternehmen in die Kritik geraten, weil es künftig keine Ökostrom-Zertifikate mehr kaufen will. Im Abendblatt-Gespräch verteidigte Elste diesen Schritt und nannte die Zertifikate "reine Symbolpolitik", die ökologisch nichts für Hamburg bringe. Die Hochbahn wolle lieber in der Hansestadt selbst investieren und künftig weniger Strom verbrauchen. Momentan zahlt das Unternehmen jährlich rund 16 Millionen Euro für Elektrizität.