„Hamburger, kauft den Turm!“ – so könnte das Motto der Stiftung „Fernsehturm - Hamburg Aufwärts!” lauten. Auch Hamburger Unternehmen haben sich der Wiedereröffnung und dem Erhalt des Wahrzeichens verschrieben.

Das Abendblatt sprach mit Reinhard Bochem, Geschäftsführer von Schiefer & Co.
Das Abendblatt sprach mit Reinhard Bochem, Geschäftsführer von Schiefer & Co. © Der Hamburger / Schiefer & Co. GmbH & Co.

Wer einst in Hamburg seine auswärtigen Gäste beeindrucken wollte, führte sie auf den Fernsehturm, liebevoll „Telemichel“ genannt. Aus dem Drehrestaurant oder von der Aussichtsplattform des im Jahr 1968 errichteten Heinrich-Hertz-Turms am Schanzenpark bot sich ihnen ein atemberaubender Blick über die Stadt. Seit 2001 ist das mit 279,2 Metern höchste Wahrzeichen der Hansestadt wegen baulicher Mängel vom Pflichtprogramm jeder Stadtführung gestrichen.

Eine Medaille soll helfen, die Attraktion zu reanimieren. Um einen Teil der erforderlichen Mittel zur Renovierung – die Rede ist von ca. 40 Millionen Euro – aufzubringen, hat die Hamburger Edelmetall-Scheideanstalt Schiefer & Co. Medaillen in Feingold, Feinsilber und Feinkupfer prägen lassen, die Fans des Fernsehturms im Rahmen einer von der Hamburger Sparkasse betreuten Spendenaktion käuflich erwerben können.

Zur Unterstützung der Renovierung des Telemichels hat die Hamburger Edelmetall-Scheideanstalt Schiefer & Co. Medaillen in Feingold, Feinsilber und Feinkupfer prägen lassen, welche die Fans des Fernsehturms käuflich erwerben können.
Zur Unterstützung der Renovierung des Telemichels hat die Hamburger Edelmetall-Scheideanstalt Schiefer & Co. Medaillen in Feingold, Feinsilber und Feinkupfer prägen lassen, welche die Fans des Fernsehturms käuflich erwerben können. © Schiefer & Co. GmbH & Co.

„Als Lokalpatrioten und Traditionsbetrieb war es für uns selbstverständlich, hier einen adäquaten Beitrag zu leisten“, sagt Reinhard Bochem, Geschäftsführer von Schiefer & Co. „Damit ziehen wir jährlich bald über 700.000 Besucher an, die Aktion wird sich also rechnen.“ Der Wiedereröffnung im Jahr 2021 sieht er „mit Vorfreude entgegen“.

So viel Engagement und Enthusiasmus weckt Neugier. Was treibt den Mann an, wofür steht sein Unternehmen, das seit der Gründung im Jahr 1923 eine feste, überregionale Branchengröße ist? Fragen wie diese klären sich am ehesten bei einem Ortstermin in der Ellmenreichstraße 24.

Das Gebäude in der Stichstraße zur Kirchenallee ist nicht zu verfehlen. „Schiefer & Co. Hamburg“ prangt, weithin sichtbar, in goldenen, kursiven Lettern auf ovalem Firmenschild über dem Eingang des Firmensitzes.

Seit 1923 im Dienst des Handwerks

In den Räumen hat sich offenbar seit der Gründung vor fast 100 Jahren nicht viel geändert. Die Regale, Wandverkleidungen und viele Möbel wirken wie aus der Zeit gefallen. Auch am massiven, Ornament verzierten Holztisch in einem Erker im ersten Stock haben mit Sicherheit schon die Gründervater Wilhelm Bochem und Hubert Schiefer ihre Kunden – vor allem Gold- und Silberschmiede – engagiert beraten und bewirtet.

Das Gebäude in der Ellmenreichstraße 24 ist nicht zu verfehlen.
Das Gebäude in der Ellmenreichstraße 24 ist nicht zu verfehlen. © Schiefer & Co. GmbH & Co.

Seit 2007 steuert Reinhard Bochem die Geschicke des Unternehmens, das bis ins hohe Alter von 88 Jahren von seinem Vater Robert Bochem geführt wurde. Der Vertreter der dritten Generation erfüllt das Klischee des Hanseaten perfekt. Ins schwarze, volle Haar haben sich erste graue Strähnen gemischt, zur Jeans trägt er robuste Schuhe, ein dezentes Hemd und Sakko. Das war es aber auch schon. Sein Temperament ist alles andere als nordisch-unterkühlt. Die Augen blitzen, wenn er mit fast südländischem Furor über sein Metier und die Zukunft seines Unternehmens spricht, das trotz aufdringlicher Konkurrenz erfolgreich auch im Wettbewerb besteht.

„Wir profitieren als älteste norddeutsche Edelmetall-Scheideanstalt nördlich der Elbe von einem besonderen Vertrauensbonus“, so der Metallexperte. Besonders eindrucksvoll ist die Tatsache, dass viele Goldschmiedeateliers das fast 100-jährige Unternehmen seit ihrer eigenen Gründung regelmäßig in Anspruch nehmen. „Wir sind mit vielen Traditionsbetrieben eng verbunden, weil sie unseren Service und unsere Fairness schätzen. Das macht uns natürlich stolz“.

So bietet Schiefer & Co. als einzige Scheideanstalt in Norddeutschland mit Schmuckgalvanik gewerblichen Betrieben das vollständige Dienstleistungsspektrum einer klassischen, industriellen Edelmetall-Scheideanstalt. „Künstlerisch arbeitende Goldschmiede und auf Serien spezialisierte Goldschmiedeateliers aus dem ganzen Bundesgebiet bekommen bei uns die Rohstoffmaterialien, mit denen sie Träume für Kunden verwirklichen können“, erklärt der Unternehmer sein Geschäft.“ Über tausend aktive Gewerbekunden vertrauen der Expertise des 23-köpfigen Teams.

„Beste Scheideanstalt der Republik“

Als kleinster Betrieb in Deutschland wurde das Unternehmen im Sommer 2016 von den Abonnenten des Diamantreports zur „Besten Scheideanstalt“ gekürt. „Hier waren wohl hanseatische Sympathiewerte im Spiel“, kommentiert der Hausherr mit einem Lächeln. Weitere Geschäftsfelder sind der An- und Verkauf von Edelmetallen – vor allem Gold – und Galvanisierungen in der hauseigenen Werkstatt.

Die Scheideanstalt versteht sich als verbraucherfreundliche Anlaufstelle für den Verkauf alten Goldschmucks, Silberschmucks, silberner und versilberter Bestecke und handelbarer Edelmetalle.
Die Scheideanstalt versteht sich als verbraucherfreundliche Anlaufstelle für den Verkauf alten Goldschmucks, Silberschmucks, silberner und versilberter Bestecke und handelbarer Edelmetalle. © Schiefer & Co. GmbH & Co.

Auch Privatkunden geben sich die Klinke in die Hand. Die Scheideanstalt versteht sich als verbraucherfreundliche Anlaufstelle für den Verkauf alten Goldschmucks, Silberschmucks, silberner und versilberter Bestecke und handelbarer Edelmetalle. „Für die Beratung am Tresen oder „auf dem Parkett“ nehmen wir uns in der Regel viel Zeit“, so Bochem. So wird beispielsweise angeliefertes Zahngold direkt vor Ort geschmolzen und das Schmelzstück dann fair vergütet.

Doch die Leidenschaft für Edelmetalle füllt Bochem bei Weitem nicht aus. Der Mann ist ein sympathischer „Kommunikator.“ Das Internet sei für ihn ein „feines Instrument“, weil es den Austausch mit bekannten und künftigen Kunden, erleichtert und beflügelt.

Gewinnspiele fördern die Kundenbindung

Um gewerbliche und private Kunden zu regelmäßigen Besuchen auf der Website oder den sozialen Plattformen zu ermuntern, ersinnt der Hausherr regelmäßig, zum Teil Aufsehen erregende, „Gewinnspiele“. So gab es im vergangenen Jahr zum Beispiel einen Flug zum Goldschürfen sowie mehrere Flüge zur Goldwaschmeisterschaft in Finnland zu gewinnen. Auch eine Reise zu Christos goldglänzenden Pontons in Norditalien wurde verlost. Aktuell haben Teilnehmer die Chance auf eine Abenteuer-Schatzsuche auf Mallorca, wo sie mit einem Metalldetektor ausgestattet an der Playa de Palma auf die Suche nach verlorenen Schätzen gehen können (weitere Infos dazu unter: schieferco.de/gold-suchen-auf-malle/).

Bochem macht keinen Hehl daraus, dass er die Aktionen genießt. „Der Austausch mit den Gewinnern und die Gaudi vor Ort sind unbezahlbare Erlebnisse, die Gemeinschaft der Gewinnspielinteressierten wächst stetig“, sagt der Kaufmann.

Weihnachten etwa konnten gewerbliche Kunden mit einer Gewinnquote von 1:10 Rhodinierungen, Vergoldungen, feines 935/ooo Silberblech, Waschgold und 30 Scheidgutausarbeitungen gewinnen. „Das sind geldwerte Vorteile, mit denen wir für Treue danken wollten.“

Dieser über originelle wie sinnvolle Aktionen erzeugte Gemeinsinn und vor allem die vielen daraus entstehenden Beziehungen seien für ihn im wahrsten Sinne „Gold wert“. „Mit unseren Gewinnspielen transportieren wir in erster Linie die Philosophie und die Werte unseres Hauses wie Vertrauen, Solidität, Transparenz, gegenseitige Wertschätzung und Lebensfreude“, so Bochem.

Hier schließt sich in gewisser Weise der Kreis zur Medaille für den Telemichel. Im weitesten Sinne ist diese Aktion für die Reanimation des Fernsehturms nichts Anderes ist als ein gigantisches Gewinnspiel. Nur, dass nicht einer gewinnt, sondern am Ende alle Hamburger profitieren.

Mehr über den Traditionsbetrieb Schiefer & Co. erfahren Sie online unter: schieferco.de