Hamburg. 30 Jahre nach dem Umbau des Rathausmarktes gibt es erstmals Pläne für eine Neugestaltung von Hamburgs prominentestem Platz. Die Handelskammer will ihn zum attraktiven Herzen der Stadt machen. Das Projekt ist Teil einer Zehn-Jahres-Strategie für den Hamburg-Tourismus, die die Handelskammer am Donnerstag der Öffentlichkeit vorstellen wird. "Jede Metropole hat einen repräsentativen Platz, auf dem man sich verabredet, sich vom Shopping erholt, die Stadtrundfahrt beginnt, das Urlaubsfoto schießt, sich informiert oder einfach nur Zeit genießt - Hamburg leider nicht", heißt es in einem Strategiepapier, das dem Abendblatt vorliegt.

Vorbild für den neuen Rathausmarkt sind Plätze in europäischen Großstädten wie Madrid (Plaza Mayor) oder Brüssel (Grote Markt). Um in Hamburg einen ähnlichen Treffpunkt zum "Sehen und Gesehenwerden" zu gestalten, sind laut Handelskammer mehrere Maßnahmen erforderlich. Durch eine Verlegung der Buslinien in die Bergstraße soll der Rathausmarkt "verkehrlich beruhigt werden". Gleichzeitig müsste die Bergstraße dann für Autos gesperrt werden.

Weiterhin sehen die Pläne vor, "die bisherigen Pavillons und die Bäume am Nordrand des Platzes ersatzlos zu entfernen". Dort könnten Außenplätze für Cafés oder Restaurants entstehen. Im Zentrum des Rathausmarktes soll eine "bauliche Attraktion", zum Beispiel ein Brunnen oder ein Kunstwerk, Touristen anlocken.

Außerdem fordert die Kammer, am Platz eine repräsentative Tourismusinformation einzurichten. Für eine Metropole mit 1,8 Millionen Einwohnern und neun Millionen Übernachtungen in Beherbergungsbetrieben sei dies eine notwendige Bedingung.

Als besondere Attraktion können sich die Tourismus-Experten in den Räumen der Information zudem ein privat betriebenes "vierdimensionales Kino" vorstellen. In diesem "Airlebnis" soll es für die Gäste möglich sein, in beweglichen Sitzen mit zusätzlichen Wind- und Wassereffekten einen spektakulären "Flug" über die Hansestadt zu erleben.

Oberbaudirektor Jörn Walter sind die Pläne bereits vorgestellt worden.