Hamburg. Kurz nach Kriegsende traf die Hansestadt 1946/47 der härteste Winter des 20. Jahrhunderts. Zeitzeugen erinnern sich.
1946/47
Wie die Hamburger den Hungerwinter überlebten
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Lesezeit: 24 Minuten
Von Oliver Schirg und Matthias Schmoock
Ein Kind sitzt frierend auf dem Bett einer Notunterkunft an der Stadthausbrücke. An der Wand steht ein kleiner Ofen, der das Zimmer kaum wärmen kann
© Vintage Germany/Alice O'Swald-Ru | Vintage Germany/Alice O'Swald-Ru
Zeitzeugin Marianne Nordwald (90): "Zusammen mit meinem Vater habe ich manchmal nachts hölzerne Zäune an einer Bahnlinie abgesägt"
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Kriegsangst, später Nahrungsmangel und bittere Kälte haben dieses Kind gezeichnet
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Zeitzeugin Helga Springer (85): "Nach Schulschluss kontrollierten die Lehrer unsere Henkeltöpfe, damit man kein Essen nach Hause schmuggeln konnte"
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Was hier an Hamburger Bürger ausgegeben wird, ist unklar. Aber im Winter 1946/47 zählten ohnehin nur die Grundbedürfnisse
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Zeitzeugin Waltraud Günther (79): "Wir heizten mit allem, was brannte: Tannenzapfen, Holz, Zweige. Trotzdem glitzerten im Schlafzimmer Hunderte Eiskristalle"
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Durchlöcherte Kleidung und kaputte Schuhe - mehr hatten viele nicht
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Zeitzeugin Hedwig Löwenstädt (88): "Einmal mussten wir 24 Stunden für Lebensmittel anstehen.
Und als wir endlich dran waren, gab es genau ein Brot"
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Hierzu schrieb die Fotografin Alice O’Swald-Ruperti 1947: „Die Eltern, beide krank, liegen im Bett, der 13 Jahre alte Junge sorgt für die Kinder.“
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Zeitzeuge Hans-Günther Jantzen (85): "Vor jeder neuen Zuteilung mussten wir die traurige Nachricht lesen, dass die Lebensmittelrationen wieder gekürzt worden waren"
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Hamburger Kinder suchen neben einer Straße nach Kohlen, die vielleicht von einem Transporter heruntergefallen sind
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Kinder vor Nissenhütten am Rande der Stadt. So lebten viele Familien, deren Haus im Krieg zerstört worden war
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