Der Bezirk Altona sowie Innen- und Baubehörde sollen sich auf eine Duldung geeinigt haben

Schanzenviertel. Das Verbot des Schanzenfests ist vom Tisch. Nach Abendblatt-Informationen werden Noch-Innensenator Christoph Ahlhaus (CDU), Bausenatorin Anja Hajduk (GAL) und Altonas Bezirksamtsleiter Jürgen Warmke-Rose (parteilos) in der kommenden Woche bekannt geben, dass sie sich gemeinsam auf eine Duldung des Festes geeinigt haben. Gut möglich, dass dies noch vor der Wahl Ahlhaus' zum Bürgermeister geschieht.

Dies würde durchaus Sinn ergeben, weil Ahlhaus damit einen Schritt auf die Grünen zugehen würde. "Ich bin froh, dass er bereits auf unserem Mitgliederabend ein derartiges Signal gegeben hat", sagte Antje Möller, innenpolitische Sprecherin der GAL.

Offiziell will noch niemand bestätigen, dass es zu der Einigung gekommen ist. "Es gibt intensive Gespräche mit der Innen- und der Baubehörde zum Umgang mit dem Schanzenfest", sagte Altonas Bezirkschef Warmke-Rose. Wie berichtet, hatte er bereits im März ein Verbot des am 4. September stattfindenden Schanzenfestes angedroht - für den Fall, dass es keinen Anmelder gibt. Dieses Verbot hätte vom Bezirklichen Ordnungsdienst und der Polizei durchgesetzt werden müssen. Beamte hätten auch Familien mit Kindern dann im Zweifel mit Gewalt daran hindern müssen, Flohmarktstände aufzubauen.

Dieses Szenario will sich ein schwarz-grüner Senat offenbar nicht leisten. So gelang es, die zuständigen Behörden an einen Tisch zu holen. Nächste Woche soll dann endlich signalisiert werden, dass ein friedliches Stadtteilfest nicht nur im Interesse Altonas, sondern ganz Hamburgs ist. Und auch die Verantwortung liegt dann nicht mehr beim Bezirk allein.

Die GAL-Innenpolitikerin Antje Möller hat es ohnehin als "absurd" angesehen, dass das Stadtteilfest geräumt werden könnte. Der SPD-Innenexperte Andreas Dressel kritisierte erneut, dass sich der Senat und der Bezirk Altona nicht schon frühzeitig auf eine gemeinsame Strategie für das Schanzenfest geeinigt hätten.

Während die innenpolitische Sprecherin der Linken, Christiane Schneider, sagte, dass es überhaupt keine Anmeldung für das Schanzenfest zu geben brauche, erneuerte Kai Voet van Vormizeele, innenpolitischer Sprecher der CDU, seine Forderung nach einer mittelfristigen Lösung. "Eine Duldung jetzt ist zu akzeptieren. Aber irgendwann muss es dann auch einen Anmelder geben."