Bundespräsident Gauck eröffnet größtes Sommerfest Nordeuropas mit mehr als 2000 Veranstaltungen, darunter 300 Konzerte. Auch Anastacia und Rea Garvey treten auf. Mehr als 4000 Sportler bei Segelwettkämpfen.

Kiel. Feierstimmung macht sich an der Kieler Förde breit. In den kommenden neun Tagen erwartet Schleswig-Holsteins Landeshauptstadt rund drei Millionen Gäste zur Kieler Woche. Zur offiziellen Eröffnung des laut Veranstaltern größten Sommerfestes in Nordeuropa wird am Samstagabend Bundespräsident Joachim Gauck erwartet. Danach gibt es Rock’n’Roll und Public-Viewing: Christina Stürmer rockt auf dem Rathausplatz.

Zehntausende Fußballfans fiebern vor Leinwänden mit den deutschen Nationalspielern, die es bei der Fußball-WM mit Ghana zu tun haben. Noch am Freitagnachmittag wurde an vielen Festzelten und Buden in der Kieler Innenstadt munter gehämmert und gewerkelt. Mitarbeiter verstauten Lebensmittel- und auch große Biervorräte in den Festzelten. Bierbänke und Tische wurden aufgebaut, die Lautsprecher getestet. Mit dem mittlerweile traditionellen Soundcheck sollte bereits am Freitagabend das bunte Treiben in weiten Teilen der Stadt beginnen. Kieler-Woche-Besucher haben die Wahl zwischen mehr als 2000 Veranstaltungen. Maritimer Höhepunkt ist traditionell die Windjammerparade am zweiten Samstag.

Dann führt das deutsche Segelschulschiff „Gorch Fock“ den russischen Viermaster „Kruzenshtern“ und 100 weitere Groß- und Traditionssegler an. Einen Tag später soll das Sommerspektakel mit einem Höhen-Feuerwerk über der Kieler Förde seinen Abschluss finden. Bis dahin gleicht die Kieler Innenstadt auch einem riesigen Open-Air-Gelände. Rund 300 Konzerte auf zahlreichen Bühnen sind geplant. Einige von ihnen stehen direkt am Wasser. Erwartet werden unter andere, die US-Sängerin Anastacia, Rea Garvey und Mike & the Mechanics. Marinefans kommen am ersten Wochenende und am Mittwoch beim Open-Ship im Marinestützpunkt auf ihre Kosten. Dort machen 31 Schiffe aus elf Staaten fest. Im Kern bleibt die Kieler Woche aber ein Segelevent. Sie gilt mit rund 4000 Sportlern aus mehr als 50 Ländern weiter als größtes Segelsportereignis der Welt. Für alle Gäste ist wetterfeste Kleidung ratsam, denn die Vorhersagen deuten keinen Hochsommer an. Ein Höhepunkt ist die Verleihung des Weltwirtschaftlichen Preises am Sonntag. Er geht in diesem Jahr an Liberias Staatspräsidentin Ellen Johnson Sirleaf, die Biotechnologie-Unternehmerin Kiran Mazumdar-Shaw und den amerikanischen Ökonom Richard Thaler.