Initiative weigert sich, bei „Hamburg räumt auf“ mitzumachen. Die Aktion sei nur ein „Feigenblatt“

Rothenburgsort. Die Hansestadt putzt sich für den Frühling heraus: Zum 18. Mal findet vom 20. bis 29. März die Aktion „Hamburg räumt auf!“ statt. Die Stadtreinigung Hamburg für eine der größten Putzaktionen des Nordens derzeit freiwillige Helfer.

Doch es gibt Ärger: Die Stadtteilinitiative „Hamburgs Wilder Osten“ aus Rothenburgsort will in diesem Jahr nicht mit aufräumen. Die Stadt würde ihre Aufgaben bei der Stadtteilpflege nicht erledigen, begründet sie ihre Absage. „Der Ausschläger Elbdeich, den wir im März 2014 von Müll befreit haben, wurde seither kein einziges Mal gemäht“, schreibt die Initiative. Insgesamt hätten die Missstände bei der Bestandspflege in Rothenburgsort ein „unzumutbares Ausmaß“ angenommen, heißt es weiter in dem Schreiben. „Wir werden uns deswegen nicht mehr an dem PR-Feigenblatt ‚Hamburg räumt auf‘ beteiligen“, so die Stadtteilinitiative.

Bei der Stadtreinigung kann Sprecher Reinhard Fiedler die Absage nicht nachvollziehen. In einer Antwort auf die Erklärung der Initiative „Hamburgs Wilder Osten“ schreibt die Stadtreinigung: „Die von Ihnen beschriebenen Mängel sind weder von der Stadtreinigung Hamburg noch von der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt (BSU) zu verantworten.“ Der Auftrag der Stadtreinigung sei die Reinigung der Fahrbahn und der anliegenden Gehwege.

Die Reinigung in Grünanlagen und die gärtnerische Pflege würden nicht in den Aufgabenbereich fallen. Für die Pflege von Grünanlagen ist in Rothenburgsort tatsächlich der Bezirk Mitte zuständig. Dieser bekräftigt, dass regelmäßig die Grünanlagen um den Ausschläger Elbdeich gereinigt würden.

Die Stadtteilinitiative gibt sich mit der Antwort nicht zufrieden: „Wir würden uns freuen, wenn sich die Stadtreinigung auch über ihre eigentliche Verantwortung hinaus für Sauberkeit engagiert.“ Die BSU würde die zentrale Verantwortung, für die Ausstattung der Bezirke mit Mitteln für die Pflege des öffentlichen Raums haben. Sie sei damit auch für die Sauberkeit in den Stadtteilen mitverantwortlich.