Wettkämpfe könnten im Volksparkstadion ausgetragen werden

Hamburg. Der Hamburger Senat steht einer möglichen Bewerbung um die Schwimm-Weltmeisterschaften 2017 offen gegenüber – wie die Kollegen in Berlin. „Wir werden das Gespräch mit dem Deutschen Schwimm-Verband (DSV) zügig suchen, um zu klären, unter welchen Bedingungen eine deutsche Bewerbung Sinn macht“, sagte Hamburgs Sportsenator Michael Neumann (SPD). „Ich freue mich aber, dass der DSV mit Hamburg Chancen sieht, den Zuschlag zu erhalten.“

Nach dem Rückzug Mexikos aus finanziellen Gründen muss die WM jetzt neu vergeben werden. Für die beiden Olympiakandidaten Berlin und Hamburg wären die Titelkämpfe eine letzte Gelegenheit, sich vor der Entscheidung über die Olympiavergabe für die Spiele 2024, die im Sommer 2017 in Lima (Peru) erfolgt, mit einem bedeutenden Sportereignis zu präsentieren.

Ein Konzept liegt in Hamburg bereits vor. 2009 hatte sich der DSV mit der Stadt für die WM 2013 beworben, der Weltverband Fina sich aber für Dubai entschieden. Zehn Monate später gab das Scheichtum die WM zurück, weil der Stadt nach der Finanzkrise das Geld fehlte, um die teuren Versprechungen zu halten. Hamburg lehnte danach jedoch das Angebot, einzuspringen, ab, worüber DSV-Präsidentin Christa Thiel bis heute verärgert ist.

Die Kosten für die WM 2013 hätten sich auf rund 45 Millionen Euro belaufen, wovon Hamburg zunächst 23,5 Millionen hätte zahlen müssen. Nach dem Rückzug Dubais fiel der Preis im Sommer 2010 auf elf Millionen Euro. Das war dem CDU-Senat bei der damaligen Haushaltslage immer noch zu viel.

Hamburgs WM-Pläne sahen vor, Schwimmen, Synchronschwimmen und Wasserball im Volksparkstadion auszutragen. Dafür sollten zwei mobile 50-Meter-Becken in der Arena aufgebaut werden, eines für die Wettkämpfe, ein zweites zum Einschwimmen. Eine Tribüne sollte beide Becken trennen. Für das Wasserspringen war das Kaifu-Bad im Stadtteil Eimsbüttel vorgesehen, für die Langstreckenwettbewerbe Binnen- und Außenalster. Das Konzept der Hamburger Agentur Upsolut, heute Lagardère, fand bei den Fina-Inspektoren damals großen Anklang.