„Man sollte nicht einfach nur Kreuzchen machen, sondern sich vorher informieren“, sagt Florian Münchberg. „Es wäre doch panne, wenn man keine Ahnung hat und dann NPD wählt.“ Der 16-jährige Eimsbüttler nimmt es ernst, dass er das politische Geschick der Stadt jetzt mitbestimmen kann. Zum ersten Mal dürfen bei dieser Bürgerschaftswahl auch 16- und 17-Jährige ihre Stimme abgeben.

Die Programme der verschiedenen Parteien hat Florian in der Schule kennengelernt – besser gesagt, in der AG „Wahlhelfer“. Dort haben sich Zehntklässler der Stadtteilschule Stellingen ausbilden lassen, denn am Sonntag werden Florian und seine Mitschüler im Schichtdienst ein Wahllokal an der Grundschule Döhrnstraße leiten.

Damit sie wissen, wie es dort zugeht, haben die Schüler als Generalprobe eine Juniorwahl durchgeführt. Und um sich mit den politischen Inhalten auseinanderzusetzen, haben sie die Positionen verschiedener Parteivertreter eingenommen. „Ich war ein Grüner“, sagt Florian. Kann er sich mit deren Zielen identifizieren? „Auf jeden Fall. Umweltschutz ist mir sehr, sehr wichtig!“

Er ist auch gerne draußen. Lange hat er die Trendsportart „Parcour“ betrieben, bei der man über Mauern, Geländer und andere Hindernisse springt. Weil zum Spaß aber auch immer wieder verknackste Finger und blutige Knie kamen, geht Florian jetzt lieber joggen oder mit Freunden ins Fitnessstudio. Am Sonntag fällt beides aus. Dann geht’s erst an die Urne – und dann als Wahlhelfer ins Wahllokal.