Hamburg. FDP-Spitzenkandidatin Katja Suding hat die Aussagen von Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) zu möglichen Koalitionen nach der Wahl am Sonntag scharf kritisiert. Dass Scholz mittlerweile voll auf das Verteidigen der absoluten Mehrheit setze und einzig Rot-Grün als Alternative sehe, sei „taktisch nicht klug“, so Suding gegenüber dem Abendblatt. „Mit seinen markigen Worten treibt der Bürgermeister nur die Preise nach oben.“

Falls die SPD keinen alternativen Verhandlungspartner habe, könnten die Grünen bei strittigen Themen wie Olympiabewerbung, Stadtbahn oder Elbvertiefung mehr durchsetzen. „Rot-Grün würde aber die bisherige Politik dieses Bürgermeisters konterkarieren“, sagt Suding, die sich mehrfach als möglichen Koalitionspartner ins Spiel gebracht hatte. Dass Scholz die FDP angesichts von schrillen Wahlplakaten und Sudings Fotos in der „Gala“ als Partner ausschließt, sei „arrogant“, sagt die Spitzenkandidatin. „Wenn Herr Scholz Stilnoten für den Wahlkampf der Opposition vergibt und davon Koalitionsfragen abhängig macht, überdreht er.“ Das SPD-Kalkül, der FDP den Einzug in die Bürgerschaft zu erschweren, gehe angesichts von Umfragwerten von bis zu sechs Prozent für ihre Partei nicht auf, so Suding.