Hamburg. Nach dem Urteil gegen die Pflegeeltern der an einer Methadon-Vergiftung gestorbenen Chantal erneuert die CDU ihre Forderung nach einer Änderung der Vergabepraxis des Heroin-Ersatzstoffes. „Die rund 1100 Kinder, die in Hamburg in Haushalten von Methadonpatienten und opiatabhängigen Eltern leben, sind latent gefährdet“, sagte Christoph de Vries, familienpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion.

Es sei offensichtlich, dass viele Substitutionspatienten nicht jederzeit „Herr ihrer Sinne“ seien und deshalb auch zu Hause nicht immer einen sicheren Umgang mit den Substitutionsmitteln gewährleisten könnten. „Die laxe Take-Home-Vergabepraxis in Hamburg gehört daher auf den Prüfstand. Sie widerspricht in ihrer jetzigen Form den klaren Vorgaben der Betäubungsmittelverordnung und ist unverantwortlich gegenüber den Kindern“, so de Vries. Er forderte deshalb, dass Patienten grundsätzlich kein Methadon mehr mit nach Hause bekommen, in deren Haushalt auch minderjährige Kinder leben. Der CDU-Familienpolitiker kritisierte, dass es nach dem Tod Chantals kein Umdenken im Senat gegeben habe. Chantals Pflegeeltern wurden zu Bewährungsstrafen verurteilt. Die Staatsanwaltschaft legte Revision ein.