Sie sehen Bildungsauftrag in Gefahr. Personalaufstockung soll früher kommen

Hamburg. Doch kein Kita-Frieden: Hamburger Erzieher wollen am Mittwoch mit ihren Kindern vor das Rathaus ziehen, um für einen besseren Betreuerschlüssel zu demonstrieren. Zu der Aktion hat ein Kita-Bündnis aus Ottensen aufgerufen und alle Hamburger Kindertagesstätten eingeladen, sich zu beteiligen. Symbolisch wollen sie Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) die Bildungsempfehlungen zurückgeben, in denen festgelegt ist, was Kinder in der Kita lernen sollen.

Der erneute öffentliche Widerstand kommt überraschend. Erst am 10.Dezember 2014 hatten sich die Sozialbehörde und Kita-Verbände nach umfangreichen Protesten auf eine „Eckpunktevereinbarung zu Qualitätsverbesserungen in Krippe und Kita“ verständigt, die in einem Stufenplan bis 2019 die Erzieher-Kind-Relation in Krippen auf eins zu vier und bis 2025 auch für ältere Kinder verbessern soll. Das Kita-Bündnis hält dies für zu spät.

Unterstützung kommt vom Landeselternausschuss, dem Wohlfahrtsverband SOAL, der etwa 200 der 1025 Hamburger Kitas als Dachverband vertritt, sowie vom Kita-Netzwerk Hamburg. Derzeit werden etwa 22.000 Krippenkinder und etwa 53.000 Kinder im Elementarbereich (Drei- bis Sechsjährige) in Kitas, in der Tagespflege und in Vorschulklassen betreut. (jes)