Rotherbaum:. Hans Leipelt hat als Mitglied der Weißen Rose in Hamburg Widerstand gegen das NS-Regime geleistet – und ist doch vielen Hamburgern unbekannt: Gestern vor 70 Jahren, am 29. Januar 1945, wurde er in München vom Nazi-Regime wegen Hochverratsvorbereitung, Wehrkraftzersetzung und Feindbegünstigung hingerichtet.

Damit sein Widerstand gegen das Regime nicht in Vergessenheit gerät, wurden 2010 vor der Hamburger Universität Stolpersteine zum Gedenken an Hans Leipelt sowie an zehn weitere während des Nationalsozialismus ermordete Mitglieder der Universität Hamburg verlegt. Im Audimax wurde zudem eine Gedenktafel für die Mitglieder der Weißen Rose Hamburg in den Boden eingelassen. Dort trafen sich auch gestern etwa 25 Studenten sowie Peter Fischer-Appelt, bis 1991 Präsident der Universität Hamburg, um des Widerstandskämpfers zu gedenken. Fischer-Appelt sagte zur Bedeutung der Weißen Rose: „Welches publizistische Widerstandsfanal fand im Dritten Reich, ja vielleicht im ganzen 20. Jahrhundert, eine größere aktuelle Verbreitung als die Flugblätter der Weißen Rose?“

Leipelt hatte 1940 für kurze Zeit an der Uni Hamburg Chemie studiert. Aufgrund seiner halbjüdischen Herkunft musste er die Hochschule jedoch nur ein Jahr später wieder verlassen. Hans Leipelt hatte 1943 nach Verhaftung der Geschwister Scholl das letzte Flugblatt der Weißen Rose vervielfältigt und in Hamburg verteilt. Zudem sammelte er Geld für die Ehefrau des hingerichteten Professors Huber, der das Flugblatt verfasst hatte.