Herzspezialist Karl-Heinz Kuck steht unter Verdacht, jahrelang falsch abgerechnet zu haben

St. Georg. Professor Karl-Heinz Kuck hat sehr vielen Menschen geholfen. Der bekannte Hamburger Herzspezialist hat unter anderem Rock-Legende David Bowie operiert und Loki Schmidt behandelt. Auch Panikrocker Udo Lindenberg zählt zu Kucks Patienten, ebenso wie Literaturnobelpreisträger Günter Grass. Doch jetzt steht der Chefarzt der Asklepios Klinik St. Georg unter einem Verdacht: Gegen den 62-Jährigen läuft ein Ermittlungsverfahren. Der Vorwurf: „Gewerbsmäßiger Betrug in einer noch zu ermittelnden Zahl von Fällen“, sagte der stellvertretende Sprecher der Staatsanwaltschaft, Carsten Rinio, gegenüber dem Hamburger Abendblatt.

Professor Kuck verwies auf Anfrage des Hamburger Abendblatts an seinen Rechtsanwalt Otmar Kury. Dieser wollte sich wegen des laufenden Verfahrens nicht zu den Vorwürfen äußern. Auch der Klinikkonzern Asklepios wollte sich am Dienstag gegenüber dem Hamburger Abendblatt nicht äußern.

Der bekannte Arzt, der in den Räumen des Krankenhauses auch eine Privatambulanz betreibt und mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet ist, soll demnach Leistungen abgerechnet haben, die er nicht selbst erbracht hat, so der Sprecher der Staatsanwaltschaft. Es könnten 3000 Patienten betroffen sein. Bereits am vergangenen Mittwoch durchsuchten Beamte Kucks Büro. Dabei wurden 85 Umzugskartons Material sichergestellt. „Die werden jetzt ausgewertet“, so Rinio. Das könne mehrere Wochen dauern. Sollten sich die Vorwürfe bewahrheiten, werde Anklage gegen den Mediziner erhoben. Über ein mögliches Strafmaß lasse sich zum derzeitigen Zeitpunkt noch nichts sagen.