St.Georg. Bei Ausschreitungen gegen eine Demonstration religiöser Eltern, die keinen Sexualkundeunterricht für ihre Kinder in der Grundschule wollen, sind am Sonnabend zwei Teilnehmer, darunter ein 15 Jahre altes Mädchen, verletzt worden. Zudem versuchten „Gegendemonstranten“ den angemeldeten Aufzug zu verhindern.

Um 11.30 Uhr hatten sich die „Besorgten Eltern“, so heißt die Initiative, die die Demonstration durchführte, am Hachmannplatz versammelt. Verbindungen hat die Initiative zu einer Freikirche, die ihren Ursprung in der Ukraine hat. Bereits am Hachmannplatz, so die Polizei, wurden die etwa 50 Teilnehmer von 150 Gegnern bedrängt. Es flogen Schneebälle, aber auch Böller, Eier und Flaschen, in denen gefrorenes Wasser war. Ein Versammlungsteilnehmer erlitt Verletzungen.

Bereits um 11 Uhr hatten sich am Hansaplatz Gegendemonstranten vom „Hamburger Aktionsbündnis Vielfalt statt Einfalt“ gesammelt. Rund 1000 Teilnehmer nahmen laut Polizei an dieser Versammlung teil, die von Hamburg Pride angemeldet und unter anderem von Pro Familia getragen wurde. Von dort sind laut Polizei auch mehrere Hundert Teilnehmer nach dem Ende der Versammlung zum Hachmannplatz gezogen, wo die Situation weiter eskalierte. „An der Wandelhalle wurde eine Gruppe von etwa zehn Teilnehmern von etwa 200 Gegendemonstranten eingeschlossen, es wurde teilweise Vermummung angelegt. Gegen 13 Uhr wurden Polizisten mit Flaschen beworfen“, so Hauptkommissar Andreas Schöpflin. Polizisten berichten von hoher Aggressivität der Gegendemonstranten. Die Polizei alarmierte eine komplette Hundertschaft nach. „Der am Hachmannplatz angemeldete Aufzug setzte sich mit etwa 150 Teilnehmern in Bewegung und wurde von rund 750 Gegendemonstranten begleitet“, so Schöpflin. Nach Widerstandshandlungen an der Aufzugsspitze kam es zum Schlagstockeinsatz gegen Gegendemonstranten.“ Während des Aufzugs wurde ein Mädchen von einer auf die Teilnehmer geworfenen Fernbedienung getroffen. Sie erlitt eine Kopfplatzwunde.

Auf ihrer Internetseite „feiert“ das Aktionsbündnis unter der Überschrift „Danke Hamburg“ seine Aktion mit Bildern, die auch zeigen, wie die Demonstranten am Hachmannplatz geschützt werden müssen.