Olympische Spiele in Hamburg 2024 oder 2028? Fände er super. Auch wenn nicht ganz klar ist, dass er sie noch live erleben könnte, immerhin ist Hans Plass bereits 88 Jahre alt. Dennoch ist die Chance da, denn der Mann, den alle wegen seiner Körperlänge von 1,71 Metern nur „Hänschen“ nennen, spielt noch immer aktiv Tennis und wirkt auch sonst drahtiger als viele Jüngere.

Warum der Apotheker, der erst vor sieben Jahren in den Ruhestand ging, seiner Heimatstadt das weltgrößte Sportereignis so sehr gönnen würde, das kann er besser mit Argumenten untermauern als die meisten anderen Befürworter. Denn Plass war dabei, 1956 in Melbourne, als defensiver Mittelfeldspieler in der deutschen Hockeyauswahl, die die Bronzemedaille holte – auch wenn er selbst dazu leider nichts beitragen konnte. Warum, das ist eine lange Geschichte, die Sie auf unserer Extra-Olympiaseite lesen können.

Was den ersten Hamburger Hockey-Nationalspieler nach dem Zweiten Weltkrieg, der 22 Jahre lang für die Ersten Herren seines Heimatvereins Harvestehuder THC auflief, an Olympia so besonders fasziniert, ist das völkerverbindende Element. „1956 standen wir Europäer unter dem Eindruck des Ungarn-Aufstands. Dann erlebten wir absolut friedliche Wettkämpfe. Das war ein tolles Zeichen dafür, was der Sport leisten kann“, sagt er. Hans Plass ist Feuer und Flamme, dass auch Hamburg dieses Zeichen aussenden darf.