Mittelinsel an der U-Bahn-Station Borgweg soll zur Bushaltestelle umgebaut werden. Parkplätze und Bäume sind betroffen

Winterhude. Die Busbeschleunigung sorgt mal wieder für Ärger. In diesem Fall geht es um die Mittelinsel gegenüber der U-Bahn-Station Borgweg. Diese soll im Zuge der Busbeschleunigung auf der Buslinie M6 verschwinden. Die Verkehrsbehörde will anstatt der Mittelinsel „eine großzügige dimensionierte Haltestelle stadtauswärts errichten und die Überliegerplätze für die Busse verlängern.“

Dieses Vorhaben wollen der Winterhuder CDU-Bürgerschaftsabgeordnete Andreas Wankum und Verkehrsexperte Christoph Ploß, der auch Vizefraktionschef der CDU in der zuständigen Bezirksversammlung Nord ist, verhindern: „Das Busbeschleunigungsprogramm des Senats wird zu einem immer größeren Fiasko für unsere Stadt und zerstört immer mehr Quartiere. Wir werden als CDU dafür kämpfen, dass die wunderschönen Eichen und die für das Quartier wichtigen Parkplätze erhalten bleiben“, sagte Ploß.

Tatsächlich stehen auf der Mittelinsel am Borgweg 30 Bäume, von denen zehn älter als 100 Jahre sind. Das geht aus der Antwort des Senats auf eine Anfrage von Andreas Wankum hervor: „Es ist unfassbar, dass der SPD-Senat bereit ist, so weit zu gehen, an dieser Stelle im Rahmen seines sogenannten Busbeschleunigungsprogramms das Erbe des Oberbaudirektors Fritz Schumacher zu zerstören, das er eben noch im Rahmen des 100. Stadtparkjubiläums mit großem Aufwand hat feiern lassen.“

Viele der Bäume seien älter als 100 Jahre und waren von Anfang an Bestandteil des Bepflanzungskonzepts rund um den Stadtpark, sagte Wankum. Außerdem würden laut Ploß bei einer Umsetzung der Pläne bis zu 40 Parkplätze auf der Mittelinsel vernichtet: „Dadurch wird der Parkdruck im Quartier noch weiter erhöht“, sagte Ploß.

Die Bezirksversammlung Nord wird am 12. Januar 2015 um 18 Uhr im Bezirksamt an der Robert-Koch-Straße 12 über einen Antrag der CDU abstimmen. Die Christdemokraten fordern, die Planungen sofort einzustellen. Die Bürger können Fragen zu den Umbauplänen am Borgweg stellen. Allerdings sollen diese erst im Jahr 2016 umgesetzt werden. Der Senat investiert bis 2020 etwa 259 Millionen Euro in die Busbeschleunigung in Hamburg. Diese soll dafür sorgen, dass Busse im Stadtverkehr schneller vorankommen. Doch es gibt auch Gegenwind: Mitte Dezember hatte die Initiative „Stopp des Busbeschleunigungsprogramms“ mehr als 20.000 Unterschriften im Rathaus gegen das Vorhaben überreicht.