Im Sommer 2015 soll sie eröffnet werden. Die Sportart findet immer mehr Anhänger in Hamburg

Hamburg. Parkour ist ein besonderer Sport. Es geht darum, sich über Hindernisse in der Stadt und in der Natur hinwegzubewegen. Für Traceure, so die Bezeichnung für Menschen, die Parkour laufen, gibt es keine vorgegebenen Routen. Stattdessen finden sie ihre Hindernisse selbst.

Die Parkour-Szene in Hamburg wächst ständig. Innerhalb der letzten Jahre sind Parkour-Treffen in allen Bezirken entstanden. Vereine haben sich gebildet, und immer mehr Trainer bieten Workshops an. Inzwischen leiten manche Lehrer Parkour sogar im Schulsport an. Im Sommer 2015 soll nun Hamburgs erste Parkour-Halle eröffnen. In einer Lagerhalle im Oberhafen in der Altstadt sollen Bänke, Kästen, Zäune, Stangen und weitere Hindernisse aufgebaut werden. Der Boden in der Halle ist fast überall aus Stein, doch auch wer weichen Boden sucht, wird in „der Halle“ – wie sie von den Hamburger Traceuren genannt wird – fündig werden. Dort kann man Salti und andere Sprünge üben. Damit bietet der Hindernispark mehr Möglichkeiten als eine normale Turnhalle. Außerdem wird die 530 Quadratmeter große Fläche auch Platz für Capoera (Kampftanz), Tricking (Springen ohne Hindernisse), Theater und vieles mehr bieten. Das Gebäude befindet sich in der Nähe des alten Güterbahnhofs südlich der Deichtorhallen. Die HafenCity Hamburg GmbH und die Hamburg Kreativ Gesellschaft vermieten die leer stehenden Lagerhallen an Kreative und Künstler.

Das Projekt „Parkour-Halle“ kostet mindestens 200.000 Euro

Träger des Projekts „Parkour-Halle“ ist der gemeinnützige Verein Parkour Creation e.V. Hinter dem Verein stehen begeisterte Traceure aus Hamburg. Die Alexander Otto Sportstiftung fördert das Projekt und bezahlt einen Teil der Hindernisse. Insgesamt kostet das Projekt mindestens 200.000 Euro. „Je eher wir die Investition zusammenhaben, desto früher wird unser Traum Realität“, sagt Sebastian Ploog, der Vorsitzende des Vereins Parkour Creation.

Der Verein wird in der Halle Kurse für Anfänger und Fortgeschrittene anbieten. Außerdem planen die Organisatoren freie Zeiten ohne Anleitung. Ein Vorteil des Hallentrainings ist der Schutz vor Wind und Wetter. So können parkourbegeisterte Hamburger und Touristen auch trainieren, wenn die Hindernisse draußen zu rutschig sind. Ein weiterer Vorteil des Indoortrainings ist, dass man schwierige Bewegungen mit großer Verletzungsgefahr zuerst mit federnden Matten üben kann.

Der Hamburger Parkour-Trainer Aljoscha Liebe ist trotzdem lieber draußen unterwegs. Es sei reizvoller, die urbane Architektur zweckzuentfremden, statt vorgegebene Hindernisse zu überwinden. „Eine Halle bietet aber Möglichkeiten, die man in der Stadt nicht findet“, gibt er zu.

Ein szenebekannter Treffpunkt ist jeden Sonnabend um 13 Uhr die weiße Mauer am Dammtor vor dem CCH.

Weitere Informationen zur geplanten Parkour-Halle finden sich im Internet unter www.parkour-creation.center