Farmsen. Der Bürgerverein und viele Anwohner der beiden Farmsener Flüchtlingsheime mit insgesamt 750 Plätzen haben sich von dem rechtslastigen Aufruf zur Demonstration gegen die Unterbringung von Flüchtlingen vor ihren Haustüren distanziert. „Der Anwohnerprotest gegen die große Ballung an einem Standort ist berechtigt, aber wir möchten natürlich nicht Rechtsradikalen zuarbeiten“, sagte der Bürgervereinsvorsitzende Hans-Otto Schurwanz. Anwohnerin Susanne Jaehdeke: „Wir wollen keinen Aufmarsch linker und rechter Radikaler und haben auch nie damit gerechnet, dass das solche Formen annehmen könnte.“

Der als rechtsextrem eingestufte Andreas Schacht hat für Donnerstag eine Demonstration gegen die Flüchtlingsheime angemeldet. Die extreme Linke hat eine Gegendemonstration angekündigt. Voraussichtlich unter Polizeischutz tagt am Donnerstag der Farmsener Regionalausschuss, dem Sozialstaatsrat Jan Pörksen darlegen will, warum die Unterbringung der Flüchtlinge in Farmsen nötig ist. Viele Anwohner wollen die Zahl der Flüchtlinge bei 350 belassen. Im Dezember sollen gegenüber 400 neue Plätze auf dem früheren BFW-Gelände fertig werden. Schacht rief zum „Widerstand“ auf und behauptete, die Bürger hätten ein Recht auf freie Auswahl ihrer Nachbarn.