Hamburg. Pünktlich zum Schulstart nach den Herbstferien hat die Bürgerschaftsfraktion der Grünen einen Antrag zur Einführung eines verpflichtenden Informatikunterrichts an den weiterführenden Schulen eingereicht. Damit soll das Fach an den Stadtteilschulen wiedereingeführt und in den Gymnasien erstmalig fester Bestandteil des Lehrplans werden.

„Jugendliche sollen dazu befähigt werden, die digitale Welt zu verstehen“, sagt Stefanie von Berg, Sprecherin für Bildung, Frauen und Gleichstellung bei den Grünen. Unterstützt wird der Antrag von der „Hacker School“, einer Privatinitiative von IT- und Medienunternehmen, die sich zum Ziel setzt, Jugendlichen ein digitales Verständnis näherzubringen.

Einer der drei Gründer der Initiative, Andreas Ollmann, sagt: „Viele haben gar keine Ahnung, was Informatik eigentlich heißt. Daher geht es uns darum, junge Menschen für diesen Bereich zu inspirieren.“ Bereits heute zeigten sich bei den Kenntnissen der jungen Schulabgänger Defizite. Unternehmen geben an, dass der Bedarf weitaus größer ist und auch in Zukunft weiter wachsen wird.

Um den Jugendlichen Grundkenntnisse im Bereich Informationstechnologie und das Handwerk eines Informatikers zu vermitteln, bietet die „Hacker School“ verschiedene Kurse und fordert auch vom Schulwesen ein „ambitioniertes Handeln“. „Es ist dringender Handlungsbedarf gegeben. Der Fächerkanon muss jetzt angepasst werden“, sagt auch von Berg. Die Grünen fordern deshalb möglichst zu Beginn des Schuljahres 2015 eine feste Verankerung des Faches Informatik ab der Sekundarstufe I (5. bis 10. Klasse). Die dazugehörigen Bildungsstandards existierten bereits, sodass keine Mehrkosten entstünden. Allerdings würde dies bedeuten, dass die im Lehrplan vorgesehenen Stunden in den Pflichtfächern Biologie, Chemie und Physik reduziert werden müssten, damit Informatik unterrichtet werden kann. Parallel müssten Fort- und Weiterbildungen von Lehrkräften organisiert werden.