Eine Glosse von Vanessa Seifert

Die Grünen, Sie erinnern sich bestimmt, wollten uns ja den wöchentlichen Veggie-Day auftischen. Nur war dieser Serviervorschlag vielen so dermaßen Wurst, dass nie so recht Fleisch an die Idee kam. War eigentlich auch gar nicht nötig, schließlich gibt es – und zwar schon seit 1977! – den Welt-Vegetariertag, den am 1. Oktober wieder Millionen von Menschen bei einem schönen Salat gefeiert haben. So auch in der Kantine unseres kleinen Betriebs: Eine riesige Warteschlange vor der Ausgabe des Gemüserisottos „Primavera“ gab es…natürlich nicht. Gut, das ist nachvollziehbar, wenn pünktlich zum fleischlosen Feiertag eine Studie veröffentlicht wird, wonach Vegetarier zwar gesünder sind, aber leider auch depressiver.

Dann doch lieber ungesund, aber dafür umso fröhlicher den Teller mit Mini-Schnitzel, Rippchen und Frikadellen beladen. Frei nach dem beliebten, norddeutschen Rezept von Heinz Strunk: „Fleisch ist mein Gemüse.“ Schwer verdaulich wird das erst, wenn man an Nina Hagen denkt, die ja einst sinngemäß warnte: Jeder, der Fleisch isst, macht aus seinem Magen einen Friedhof. Na ja, sonst sieht es da aus wie Kraut und Rüben … Paul McCartney isst übrigens nichts, was „ein Gesicht hat“. Ich esse dafür keine Artischocken. Die haben nämlich ein Herz.