Blankenese. Der Bezirk Altona hat jetzt auch eine Fläche in Blankenese an den Senat gemeldet, wo eine Flüchtlingsunterkunft entstehen soll. Dabei handelt sich um ein Grundstück auf dem alten Wasserwerk-Gelände am Björnsonweg, wo es laut Bezirksamt schon einmal eine vergleichbare Unterkunft in einem inzwischen abgerissenen Gebäude gegeben hat.

Das eher kleinere Areal an der von Einfamilienhäusern und Villen geprägten Straße sei für etwa 50 bis 80 Bewohner geeignet. Bisher gab es dort Pläne für Wohnungsbau mit Reihenhäusern, die nun wohl zunächst zurückgestellt werden. „Wir suchen weiter nach Flächen, doch nicht überall gibt es geeignete Grundstücke“, sagt Bezirksamtsleiterin Liane Melzer (SPD).

Damit regierte die Verwaltungschefin auf die jüngste Kritik von CDU und Kirche, wonach in den Elbvororten von Altona keine neuen Unterkünfte ausgewiesen würden, während sozial benachteiligte Viertel in Hamburg mehr zu tragen hätten bei der Unterbringung von Flüchtlingen. Bezirksamtsleiterin Melzer verwies in diesem Zusammenhang zudem auf die seit Jahren bestehende Unterkunft in Sülldorf, die nun erweitert werden soll. „Dort gibt es einen sehr aktiven Kreis von Blankenesern, die sich seit Jahren um Flüchtlinge kümmern.“

Unterdessen hat die Bezirksversammlung beschlossen, eine solche ehrenamtliche Flüchtlingshilfe im Stadtteil Bahrenfeld stärker als bisher zu unterstützen. Dort sind unter anderem an der Trabrennbahn neue Unterkünfte in Vorbereitung. Auch die Erstaufnahme an der Schnackenburgallee befindet sich hier, zudem sind Wohnungen für Wohnungslose, Suchtkranke, aber auch für Studenten in Bahrenfeld geplant.

Insgesamt werden der SPD zufolge in den nächsten Monaten rund 2500 Flüchtlinge neu in den Stadtteil ziehen. „Hier leben aber auch viele hilfsbereite und motivierte Menschen, die sich zahlreich in Initiativen zusammengefunden haben, um die Neuankömmlinge zu unterstützen“, sagt die sozialpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, Ilona Schulz-Müller. „Es ist unbedingt nötig, dass wir diese Menschen stärken und unterstützen.“

Der Bezirk werde daher jetzt eine eigene Stelle einrichten, damit ein Verwaltungsmitarbeiter diese ehrenamtliche Arbeit koordinieren könne.