Versorger gibt Entwarnung: Alle Befunde im Leitungsnetz waren unbedenklich

Hamburg . Ausgerechnet bei neu produzierten Wasserzählern sind vor wenigen Wochen die gesundheitsgefährdenden Bakterien Pseudomonas aeruginosa entdeckt worden (das Abendblatt berichtete). Diese Geräte waren vom Unternehmen Hamburg Wasser in den Stadtteilen Bergstedt, Francop, Groß Borstel, Moorburg, Neuenfelde und St. Pauli eingesetzt worden. Das hat die Senatsantwort auf eine Kleine Anfrage des FDP-Abgeordneten Wieland Schinnenburg ergeben. Unklar bleibt aber weiterhin, wie viele Geräte insgesamt eingebaut wurden. Die Charge, in der 13 kontaminierte Wasserzähler entdeckt wurden, umfasste insgesamt 1500 Zähler.

Die Gesundheitsbehörde war am 11.August von Hamburg Wasser informiert worden, dass bei der Untersuchung von Hauswasserzählern die Keime, die für Kleinkinder, kranke oder alte Menschen tödlich sein können, nachgewiesen worden waren. Dass etwas mit diesen neuen Hamburger Wasserzählern nicht stimmen konnte, war durch einen Zufall ans Licht gekommen. In einer Kita in Schenefeld bei Hamburg kämpften die Experten monatelang mit einem Pseudomonaden-Befall in einem Neubau, den sie nicht in den Griff bekamen.

Obwohl die Leitung mehrmals mit Wasserstoffperoxid gespült, alle neu installierten Wasserhähne ausgetauscht und sogar noch einmal neue Wasserleitungen gelegt wurden, blieben die Messergebnisse bedenklich, die Krippe blieb geschlossen. Schließlich stellten Gutachter fest, dass der neue Wasserzähler verkeimt war. Das Wasserversorgungsunternehmen hat deshalb auf Anordnung der Gesundheitsbehörde das Trinkwasser in allen 106 Einrichtungen, in denen sich immungeschwächte Menschen aufhalten (insbesondere in Kitas, Krankenhäusern, Altenheimen und Pflegeeinrichtungen) und in denen neue Wasserzähler eingebaut wurden, untersucht. „Alle Befunde waren negativ“, sagt Ole Braukmann, Sprecher von Hamburg Wasser.

Wieland Schinnenburg hatte auch gefragt, warum die Gesundheitsbehörde den Austausch der potenziell kontaminierten Zähler nicht für erforderlich halte. „Durch den normalen Betrieb und die damit verbundene Spülung stellt Pseudomonas aeruginosa in der Regel in diesen Anlagen kein Problem da“, heißt es. Die 100 turnusmäßigen Untersuchungen im Verteilnetz seien alle ohne Befund gewesen, sagt Braukmann, „darüber sind wir sehr froh“. Der Lagerbestand werde aber weiter untersucht. Bis zur abschließenden Klärung sollen auch keine neuen Geräte eingebaut werden.