Olaf Scholz: Wir sind bereit für die Spiele! Mit einem einzigartigen Konzept will die Hansestadt jetzt Berlin schlagen

Hamburg. Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) hat ein klares Bekenntnis zur Austragung Olympischer und Paralympischer Sommerspiele in Hamburg für die Jahre 2024 oder 2028 abgegeben. „Unsere Stadt ist bereit, sich der Herausforderung zu stellen und diese großartige Aufgabe für Deutschland zu übernehmen – mit dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB), dem Sport, der Wirtschaft und den sportbegeisterten Hamburgerinnen und Hamburgern“, sagte Scholz bei der Präsentation des Olympiakonzeptes im Rathaus.

Zeitgleich stellte Berlin seine Pläne vor. Klaus Wowereit (SPD), der scheidende Regierende Bürgermeister der Hauptstadt, sagte: „Ich bin zutiefst überzeugt, dass man international mit Berlin viel, viel bessere Chancen hätte, vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) die Spiele zu bekommen, als mit irgendeiner anderen Stadt.“

Während Berlin auf ein dezentrales Konzept mit bestehenden Sportanlagen in der Stadt und im Umland setzt, will Hamburg mit kompakten, umweltfreundlichen Spielen am Wasser und in der City punkten. Auch in Hamburg müssten nur fünf Arenen für Olympia neu gebaut werden. Das Olympiazentrum soll auf der Elbinsel Kleiner Grasbrook entstehen – mit Olympiastadion, Olympia- und Schwimmhalle und dem olympischem Dorf für 17.500 Sportler, Trainer und Betreuer.

„Wir werden auf eine Weise nachhaltig und kompakt sein, wie man das in der olympischen Geschichte noch nicht kennengelernt hat“, sagte Scholz. Hamburg wolle den Beweis antreten, dass „eine Demokratie Olympische Spiele ausrichten kann, die sich nicht in Gigantismus spiegeln“. Bürgerbeteiligung sei für alle Phasen der Bewerbung vorgesehen; ein Referendum ist für Mai 2015 geplant, sollte Hamburg vom DOSB zum Kandidaten gekürt werden. Die internationalen Bewerbungskosten werden auf 50 Millionen Euro taxiert.

Der DOSB reagierte erfreut auf die Olympiabegeisterung der Politiker, will sich aber offenbar bis ins nächste Frühjahr Zeit lassen, eine Entscheidung zu treffen. Ursprünglich sollte diese auf der DOSB-Mitgliederversammlung am 6. Dezember in Dresden fallen.

Die Rahmenbedingungen der Kandidaten müssten nun detailliert geprüft werden, erklärte DOSB-Präsident Alfons Hörmann am Montag. Dabei soll auch die geplante Bewerbung des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) um die Europameisterschaft 2024 in die Überlegungen einbezogen werden. „Am Ende des jetzt folgenden Diskussionsprozesses ist zu beschließen, ob wir uns mit Berlin oder Hamburg und gegebenenfalls zu welchem Zeitpunkt um Olympische Spiele bewerben“, sagte Hörmann. Eine Kandidatur für die Sommerspiele 2024 muss beim IOC in Lausanne bis zum Ende des Jahres 2015 vorliegen.