Altona. Die Dienstleistungs-Gewerkschaft Ver.di beklagt einen „gefährlichen Personalmangel“ in der Zentralen Notaufnahme der Asklepios-Klinik Altona. Die Situation bringe auch Patienten in Gefahr, sagt Ver.di-Vertreter Arnold Rekittke. Die Gewerkschaft führt ihre Warnung auf eine wachsende Zahl von sogenannten Gefährdungsanzeigen durch Ärzte und Pflegekräfte der Klinik zurück. Mit solchen Anzeigen können Mitarbeiter reagieren, wenn sie etwa wegen Personalmangels auf mögliche Gefahren aufmerksam machen wollen. Ver.di liegen nach eigenen Angaben zudem Nachweise von Hunderten von Verstößen gegen das Arbeitszeitschutzgesetz vor.

Der Krankenhauskonzern selbst weist die Vorwürfe zurück. Patienten waren und sind nicht gefährdet und es gebe auch keine vermehrten Patientenbeschwerden. Vielmehr sei die Zahl der Beschwerden sogar rückläufig, sagt Asklepios-Sprecher Matthias Eberenz. Die Besetzung sei jederzeit durch die Übernahme von Aufgaben anderer Fachabteilungen gesichert.

Hintergrund der Gefährdungsanzeigen ist offenbar eine Neuorganisation der Notfallaufnahme in Altona. Die bisherige Chefärztin der Notfallabteilung soll die Klinik inzwischen daher verlassen haben. Nach Abendblatt-Information war ein Streit um die Organisation der Notaufnahme, die als eine der größten Deutschlands gilt, vorausgegangen. In Altona waren viele Ärzte direkt der Notfallmedizin zugeordnet. Asklepios baut dieses Prinzip wieder um, sodass die Ärzte der Notfallaufnahme wieder den einzelnen Fachabteilungen zugeordnet sind. „Dass die anstehende Umstrukturierung bei Betroffenen auch Ängste und teilweise Unmut hervorruft, die dann auch in die Gefährdungsanzeigen mündet, ist uns nicht entgangen“, so Eberenz. Man werde Ärzte und Pflegekräfte deshalb verstärkt in die Planungen für das neue Modell einbeziehen.