Hamburg. Bevor der Senat die geplanten Fahrradstraßen entlang der Alster verwirklicht, sollen die Bürger an den Überlegungen beteiligt werden. Das fordert die CDU im Bezirk Nord. In einem entsprechenden Antrag an die Bezirksversammlung wird eine Planungswerkstatt angeregt, um Nachteile für Anlieger zu vermeiden. Konkret sollen spätestens bis Ende November Ideen gesammelt und Bedenken gehört werden. Den Christdemokraten schwebt ein moderiertes Verfahren vor, um Bürger adäquat am Planungsprozess zu beteiligen.

Christoph Ploß, verkehrs- und umweltpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion: „Der SPD-Senat darf nicht die Fehler wie am Mühlenkamp wiederholen und muss unbedingt die Bevölkerung in die Planungen einbeziehen.“ Denn neben offenkundigen Vorteilen von Fahrradstraßen gebe es auch die Befürchtung, es könnten Nachteile für Anlieger entstehen. Eine dahingehende Kleine Anfrage von Ploß konnte indes nicht erschöpfend beantwortet werden. Da der Planungsprozess nicht abgeschlossen sei, könnten laut Bezirksamt Nord noch keine Angaben darüber gemacht werden, ob für die Fahrradstraßen Bäume gefällt oder Parkplätze reduziert werden müssten. Auch die Kosten seien noch nicht gewiss. Dabei gelten als Anlieger, die die Fahrradstraßen weiter mit dem Auto nutzen dürfen, sowohl Anwohner als auch deren Besuch. Zudem sollen auch Touristenbusse die Radstraßen befahren können. Insgesamt erhofft sich der Senat eine Beruhigung des „motorisierten Durchgangsverkehrs“, der auf andere Straßen umgeleitet werden soll. Wie berichtet, sind die Straßen Alsterufer, Harvestehuder Weg, Bellevue, Fährhausstraße, Schöne Aussicht und Eduard-Rhein-Ufer als Fahrradstraßen vorgesehen.