Hamburg. Eine aktuelle Drogenpräventions-Kampagne von Scientology ruft den Hamburger Verfassungsschutz auf den Plan. Das Landesamt warnte, die Sekte missbrauche das Thema, um öffentliche Aufmerksamkeit zu erzielen und neue Anhänger zu gewinnen.

Unter dem Motto „Sag Nein zu Drogen – sag ja zum Leben“ organisiere Scientology beziehungsweise eine nach dem Aktionsmotto benannte Nebenorganisation zahlreiche Veranstaltungen und verteile entsprechende Info-Heftchen und Flyer, die in in öffentlichen Bücherhallen und diversen Geschäften ausgelegt werden würden. Ein entsprechender Internetauftritt verlinke direkt auf die Homepage des Scientology-Drogenhilfe-Vereins Narconon.

„Speziell Bildungseinrichtungen wie Schulen, aber auch Behörden, werden mit dieser Thematik durch die Scientology-Anti-Drogen-Gruppe kontaktiert“, sagt Torsten Voß, Chef des Hamburger Verfassungsschutzes über die Gruppe, die solche Aktionen häufig im Internet „propagandistisch als Erfolg“ ausschlachtete.

„Die eigentlichen Ziele derartiger Scientology-Tarnorganisationen sind eine breit angelegte gesellschaftliche Verankerung und Akzeptanz sowie die Gewinnung und Bindung neuer Mitglieder. Bislang hätten sich die Bemühungen aber für Scientology nicht ausgezahlt. Die Mitgliederzahlen gehen laut Voß seit Jahren in Hamburg wie auch in ganz Deutschland kontinuierlich zurück. Die „Hamburger Org“ soll laut spiegel.de rund 550 Anhänger haben, bundesweit sind es demnach 4000 Mitglieder.