Die Streckenverlängerung der Bahnlinie U4 von der HafenCity bis zu den Elbbrücken kommt laut Hochbahn besser voran als geplant. 2018 soll der Ausbau fertiggestellt sein.

Hafencity. Die Hochbahn kommt bei der Verlängerung der U4 bis zu den Elbbrücken schneller voran als geplant. Und: Nach jetzigem Stand wird das Projekt sogar kostengünstiger. Geplant waren etwa 180 Millionen Euro für den Bau des 1,3 Kilometer langen U-Bahn-Tunnels. „Aktuell schätze ich, dass die Strecke und der Bahnhof 173 Millionen Euro kosten werden“, sagt Hochbahn-Technik-Vorstand Jens Lang am Freitag bei einer Baustellenbesichtigung. Allerdings sagte Lang auch, dass jederzeit unvorhergesehene Hindernisse auftreten könnten, die dann zu Mehrkosten oder Zeitverzögerungen führen würden. Die U4 soll von 2018 an von Billstedt über den Jungfernstieg und die HafenCity bis zu den Elbbrücken führen. Gleich hinter der Haltestelle „HafenCity Universität“ beginnt die Baugrube. Noch schützt ein dickes Stahltor die Haltestelle vor dem Grundwasser. Hinter diesem Tor allerdings steht das Wasser – die vergangenen Tage hatte es immer wieder ein bisschen geregnet. Nicht weiter schlimm: „Wir konnten bis jetzt reibungslos arbeiten“, sagt Lang. So stellten die Bauarbeiter in den ersten vier Monaten den Rohbau der 180 Meter langen Abstellanlage fast fertig. Dort sollen später Ersatzzüge parken. Die kommen zum Einsatz, wenn reguläre U-Bahnen ausfallen sollten. Das ist der erste Bauabschnitt.

Gleise liegen noch nicht auf dem etwa zweieinhalb Meter dicken Betongrund. Stattdessen ist auf den ersten 300 Metern der Bahnstrecke eine 17Meter tiefe Grube. Da noch keine Gebäude oberhalb des geplanten U-Bahn-Tunnels stehen, baut die Hochbahn im sogenannten offenen Bauverfahren. Das heißt: Statt mit einem Bohrer (der „Schildvortriebsmaschine“) unterirdisch den Tunnel in die Erde zu treiben, gibt es eine oben offene Baugrube. „Das ist kostengünstiger und ein wirklicher Luxus beim U-Bahn-Bau“, sagt Lang. Die Arbeiter schütten Beton in 20 Meter tiefe Schächte – so entstehen die sogenannten Schlitzwände. An ihnen schließt später die Tunnelwand an, die die Decke trägt. Etwa 70 Bauarbeiter betonieren und hämmern zurzeit am neuen U-4-Tunnel.

Die offene Bauweise begünstige den Zeitplan, sagte Lang. Es komme aber auch Glück hinzu: „Dass wir bis jetzt noch keine Probleme hatten, konnten wir nicht voraussehen“, sagt der Technik-Vorstand. Der Bau des ersten Teilstücks der U-4-Strecke habe das gezeigt. Damals musste die Hochbahn unter dicht besiedeltem Gebiet mitten in der City bauen und bohren und stieß mehrfach auf unvorhergesehene Hindernisse.

Beim aktuellen Bau steht der schwierige Teil allerdings noch bevor. „Der östliche Bauabschnitt ist weitaus komplizierter“, warnt Lang. Für den Bahnhof an den Elbbrücken muss die Straße nämlich um viereinhalb Meter erhöht werden – damit die Fahrgäste vor Hochwasser geschützt sind.

Welches Bauunternehmen den Bahnhof baut, ist noch nicht klar. Das entscheide sich jedoch in den nächsten Wochen, versichert Lang. Dass die U-Bahnen erst 2018 bis zu den Elbbrücken rollen, liege auch am Bahnhof, sagt der Vorstand. „Der Bahnhof ist architektonisch sehr anspruchsvoll, er soll zum Prestigeobjekt HafenCity passen.“ Entsprechend lange werden die Arbeiten an der Haltestelle dauern. Doch es soll sich lohnen: Schon im Bahnhof sollen die Fahrgäste einen spektakulären Blick auf die Elbe genießen können. Der Entwurf stammt von den renommierten Hamburger Architekten von Gerkan, Marg und Partner, die schon den Berliner Hauptbahnhof gebaut haben.

Wenn die HafenCity bis zu den Elbbrücken komplett ausgebaut ist, rechnet die Hochbahn für die U4 mit etwa 18.000 Fahrgästen täglich auf dem Abschnitt von der HafenCity Universität bis Elbbrücken. Wer Interesse hat, die Baustelle zu besuchen, der wird im September dazu Gelegenheit haben. Die Hamburger Hochbahn will dann Besichtigungstouren anbieten.