Die Wasserqualität der 15 Hamburger Badeseen ist überwiegend ausgezeichnet. Nur der Eichbaumsee bleibt weiter gesperrt. Bei zwei Seen warnt die Umweltbehörde vor der Ausbreitung von Parasiten.

Hamburg. Obwohl es in den vergangenen Tagen hochsommerlich warm war und mit der steigenden Temperatur auch der Anteil der Bakterien zunehmen kann, ist die Wasserqualität in Hamburgs 16 Badeseen überwiegend ausgezeichnet. Gerade erst Anfang der Woche wurden zuletzt Proben am Allermöher See und dem See Hinterm Horn bei Allermöhe entnommen. Ergebnis: Wie in den vergangenen Jahren auch bleibt die Wasserqualität der Badegewässer weiterhin sehr gut. Immer noch gesperrt sind allerdings die beiden Badestellen am Eichbaumsee in den Vier- und Marschlanden. Außerdem warnt die Umweltbehörde vor Parasiten im Öjendorfer See in Billstedt und im Sommerbad Volksdorf.

Wer vom Ufer aus auf die Fußgänger- und Fahrradbrücke zwischen Hayns Park und Winterhuder Fährhaus schaut, der hat in diesen Tagen die Chance, eine spezielle Wassershow mitzuerleben. Aus mehreren Metern Höhe springt hier eine Gruppe von Jungen vom Geländer aus in den Alsterlauf – teils mit abenteuerlichen Drehungen. Was nach großem Spaß aussieht, kann jedoch lebensgefährlich enden. Laut Polizei ist das Springen von Brücken in die Alster verboten. Zum einen, weil das Wasser mit durchschnittlich zwei Metern Tiefe zu flach ist, zum anderen, weil die Alster auch von Booten befahren wird. Erst kürzlich sei ein Springer mit einem Kanu kollidiert – zum Glück ging die Aktion glimpflich aus.

Verboten ist das Baden in der Alster zwar nicht, doch die Alstertouristik GmbH und die Umweltbehörde warnen trotz der guten Wasserqualität davor, hier schwimmen zu gehen. Dafür gibt es mehrere Gründe: „Auf der Alster ist meist so viel los, dass die Köpfe von Schwimmern leicht zu übersehen sind“, sagt Stefan Mager von der Alstertouristik. Außerdem verberge sich häufig Unrat unter der Wasseroberfläche, der – besonders bei Sprüngen – gefährlich werden kann.

Viel sicherer dagegen und offiziell erlaubt ist das Schwimmen in den Badeseen, die zurzeit Spitzentemperaturen von bis zu 25,3 Grad bereithalten. Alle drei Wochen überprüfen Mitarbeiter des Instituts für Hygiene und Umwelt die Wasserqualität der Bäder in der Stadt sowie der Badestelle vor Neuwerk auf die Bakterien „Intestinale Enterokokken“ und „Escherichia coli“. Laut EU-Richtlinie sind Kontrollen im vierwöchigen Rhythmus vorgeschrieben, „weil wir hier aber in einem urbanen Raum leben, haben wir den Intervall gekürzt“, heißt es aus der Umwelt-behörde.

Die Behördenmitarbeiter kontrollieren außerdem die Sichttiefe, den pH-Wert und die Temperatur der Gewässer. Lediglich das Sommerbad in Duvenstedt hat „nur“ ein „gut“ bekommen. Der Eichbaumsee ist für das Baden gesperrt, weil er weiterhin restauriert wird. In den vergangenen Jahren war die Blaualgenbelastung dort zu hoch. Noch immer werden die überflüssigen Nährstoffe „ausgefällt“.

Allerdings warnt die Umweltbehörde bei zwei Seen vor der Ausbreitung von Zerkarien, das sind die Larven von Saugwürmern. Bei Wassertemperaturen von mehr als 20 Grad vermehren sie sich besonders schnell, Fälle vom Öjendorfer See und vom Sommerbad Volksdorf sind gemeldet. Gefährlich sind Zerkarien, die normalerweise Enten befallen, nicht. Aber sie können auf der Haut von Menschen einen Juckreiz verursachen. Mediziner empfehlen, sich vor dem Baden mit einer Lotion gegen Zerkarien (gibt es in Apotheken) einzureiben. Nach zehn bis 18 Tagen sind die Hautveränderungen abgeklungen.

Zerkarien haben aber nichts mit schlechter Wasserqualität zu tun. Die des Öjendorfer Sees und des Sommerbads Volksdorf ist ausgezeichnet. Die Larven sind überwiegend in der Nähe der Ufervegetation im Flachwasser zu finden. Nach dem Baden sollte man sich duschen und die Badekleidung wechseln. Die Umweltbehörde rät zudem, auf einen unnötig langen Aufenthalt in Flachwasserbereichen mit Ufervegetation zu verzichten. Denn dort ist das Risiko, auf Zerkarien zu treffen, am höchsten.

Außerdem sollten Enten und andere Wasservögel nicht gefüttert werden. Denn überschüssiges Brot und Vogelkot sinken auf den Grund und werden dort durch Mikroorganismen abgebaut. Dieser Prozess verbraucht Sauerstoff, der den Tieren im Gewässer zum Überleben fehlt. Fische sterben, das Gewässer beginnt umzukippen.

Infos über die Wasserqualität gibt es im Internet unter www.hamburg.de/badegewaesser