Eine Glosse von Nico Binde

Ein kleiner Schritt für eine Plastik, ein großer Schritt für die Brandsicherheit. In St. Georg ist am Donnerstag das Bronze-Denkmal von Papst Johannes Paul II. erfolgreich umgesetzt worden (siehe Bericht unten links). Weil das gern zum Gebet aufgesuchte Abbild des früheren Pontifex maximus einer Wendemöglichkeit der Feuerwehr im Weg stand, musste ein neuer Platz am Mariendom gefunden werden, 100 Meter entfernt.

Dabei handelt es sich um eine Lösung, die alle ruhiger schlafen lässt. Zuerst ist natürlich dem effektiven Brandschutz gedient. Unseriösen Quellen zufolge werden aber auch katholische Gebetskreise nicht länger von wendenden Feuerwehrfahrzeugen gestört. Umgekehrt verzögern übertrieben lange Liturgien nun kaum noch die Umkehrmanöver der Hamburger Feuerwehr. Außerdem hätte es für die Statue des Künstlers Jozek Nowak wesentlich schlimmer kommen können. Denn in der Um- und Abkehrbranche gilt die Wendemöglichkeit noch als mildeste Form der Amtshilfe. Wendepunkte oder Wendekreise hätten womöglich raumgreifendere Maßnahmen verlangt. Ganz zu schweigen vom radikalsten Mittel des Umkehrwesens: dem Wendehammer.

Im Übrigen wurde in St. Georg nicht vom St.-Florians-Prinzip (heiliger Sankt Florian, verschon mein Haus, zünd and're an!) Gebrauch gemacht. Hier kam erstmals eine neue, progressive Form zum Einsatz. Denn mag den heiligen Florian auch eine gewisse Nähe zur Feuerwehr auszeichnen, in diesem Fall hat ein anderer den Weg für den Brandschutz frei gemacht: Johannes Paul II., Schutzheiliger aller Wendemöglichkeiten.