Eine Glosse von Geneviève Wood

Das schöne Wetter bringt ja so einiges zum Vorschein, was sonst verborgen bleibt. Nein, nicht nur die Herren mit weißen Socken in Sandalen dürfen sich angesprochen fühlen... Ich meine auch schöne Dinge. Die Yoga-Gruppe zum Beispiel, die auf einem Fußballplatz am Kaiser-Friedrich-Ufer ihre Übungen macht. Leider bin ich gerade in Eile und gucke nur schnell rüber. Ist in solchen Gruppen das Mitmachen eigentlich erlaubt?

Dann sehe ich den Großvater, der ein paar Meter weiter mit seinen Zwillingsenkeln auf dem Rasen herumtollt und sich von den Minis bekrabbeln lässt. Das macht er sonst sicherlich eher unbeobachtet im heimischen Wohnzimmer. Genau wie die anderen, die draußen grillen, während Radler vorbeifahren.

Was in diesen Tagen aber vielleicht am auffälligsten ist, sind die vielen Schwangeren. Sie schreiten mit ihren dicken Bäuchen durch die ganze Stadt, so scheint es. Im Freibad lassen sie ihre Kugelbäuche vom Wasser tragen. Meistens sind sie im Zweierpack anzutreffen, also mit einer ebenfalls schwangeren Begleitung. Wo kommen sie plötzlich alle her? Warum sind es denn so viele auf einmal? Fragt man sich – aus Versehen ein bisschen lauter als gewollt – und bekommt prompt die völlig logische Antwort einer Achtjährigen: „Na ja, die Babys wurden eben im Dezember oder so gemacht. Und es ist doch auch viel schöner, im Sommer geboren zu werden.“