Geplanter Schulbau in der Neuen Mitte des Stadtteils sorgt weiter für Kritik

Eppendorf. Im Streit um die Neue Mitte Eppendorf hat der Projektentwickler, die Richard Ditting GmbH, den betroffenen Grundschuleltern Gespräche angeboten. „Wir versuchen, den Elternrat ausführlich zu informieren“, sagte Geschäftsführer Nikolaus Ditting dem Hamburger Abendblatt. Man werde erklären, was man vorhabe. „Wir legen alles auf den Tisch.“

Das Unternehmen plant, auf einer fast vier Fußballfelder großen Fläche ein neues Bezirksamt, eine Schule und 300 teils hochpreisige Wohnungen zu errichten. Anwohner und Eltern, deren Kinder die Grundschule besuchen, hatten sich in den vergangen Wochen kritisch zu den Plänen geäußert. Die Eltern stören sich vor allem daran, dass die Schule an der vierspurigen Lenhartzstraße errichtet werden soll, die einer Studie zufolge „die Schwelle zur Gesundheitsgefährdung überschritten“ hat. Zudem bereitet den Eltern Sorgen, dass die Fläche des Schulhofs massiv beschnitten werde. „Wir wollen die Befürchtung der Eltern zerstreuen, ihre Kinder müssten beim Schulbesuch unter den Bauarbeiten und später unter dem neuen Gebäude leiden, sagte Ditting. „Wir sind selber Eltern und wollen das Projekt nicht auf dem Rücken der Kinder umsetzen.“ Vielmehr habe der Plan, ein neues Gebäude auf dem Nachbargrundstück der derzeitigen Schule zu errichten, den Vorteil, dass die Kinder nur einmal umziehen müssten.

Außerdem werde das neue Schulgebäude den Anforderungen einer Inklusionsschule gerecht. Nach den Worten von Projektentwickler Ditting werden die neuen Wohnungen im Durchschnitt 80 Quadratmeter groß sein. Der Bau eines Drittels der Wohnungen werde staatlich gefördert; sie gelten später als Sozialwohnungen. Ein weiteres Drittel der Wohnungen würde als Eigentumswohnungen angeboten, der Rest als frei finanzierte Mietwohnungen zur Verfügung stehen. Die genauen Pläne würden noch ausgearbeitet.

Klar sei aber auch, dass die künftigen Mieter und Wohnungseigentümer damit leben müssten, dass ihr Wohngebäude einen Schulinnenhof begrenze. „Wir werden alle baurechtlichen Anforderungen an den gesetzlich vorgeschriebenen Lärmschutz erfüllen“, sagt Ditting. Aber den Leuten, die dort hinziehen, müsse klar sein, dass es auf einem Schulhof auch schon einmal etwas lauter zugehen könne. „Wir wollen die Schule nicht vertreiben.“

Nikolaus Ditting machte deutlich, dass für den Neubau des Bezirksamts Nord eine neuer Hochbauwettbewerb ausgeschrieben werde. Mit einer Entscheidung der zuständigen Senatskommission über eine Aufhebung des Denkmalschutzes für das Bezirksamts- und auch das betroffene Schulgebäude rechnet Richard Ditting im frühen Herbst dieses Jahres.