Blankenese. Es ist der Gesprächsstoff im „Dorf“, wie der Ortskern von Blankenese gern genannt wird: das brachliegende „Dauer-Baugrundstück“ an der Blankeneser Bahnhofstraße/Ecke Hoher Weg. Der Grund für den Unmut: Vor gut vier Jahren, stand dort noch ein ansehnliches Gebäude, in dem ein Feinkostmarkt untergebracht war. Nun blickt man auf eine Fläche, auf der Unkraut wuchert. Und es tut sich nichts.

„Es ist ein furchtbarer Zustand, der Geschäftsleute sehr ärgert“, sagt Gunnar Laatzen, Uhrmacher und Juwelier, der schräg gegenüber sein Geschäft hat. Auch Marc Böhle von der neu gegründeten Blankeneser Interessengemeinschaft spricht deutliche Worte. „Es beeinträchtigt das Gesamterscheinungsbild des Einkaufsviertels erheblich.“ „Ein Schandfleck, der Eigentümer hat auch eine Verantwortung, sein Eigentum zu erhalten“, sagt Helmut Wichmann, Stellvertretender Vorsitzender des Blankeneser Bürgervereins.

Der Eigentümer des betreffenden Baugrundstücks ist ein alteingesessener Blankeneser, dem mehrere Areale in Blankenese gehören, er nimmt im Gespräch mit dem Abendblatt dazu Stellung. „Leider ist es mir momentan aus familiären Gründen nicht möglich, dort einen Neubau zu errichten. Es gibt aber nach wie vor die Absicht, dort neu zu bauen“, sagt er. Es habe einen genehmigten Bauantrag für das Grundstück gegeben, aber der sei nun abgelaufen.

Einst hatte die Kette Spar in dem Gebäude ein Feinkostgeschäft. Doch als der Pachtvertrag auslief, begann das Problem. Der Handelskonzern Edeka hatte die Hamburger Spar AG gekauft, behielt das Geschäft in den frei gewordenen Räumen aber nicht. Um den Leerstand zu vermeiden, so sagt jedenfalls der Eigentümer, habe er das Haus abreißen lassen. Warum er dort über Jahre bis heute nichts wieder aufbaute? Natürlich habe er kein Interesse, dort ein Filetgrundstück unbebaut zu lassen, verteidigt sich der Eigentümer. „Es ist wirtschaftlich unklug, es ungenutzt zu lassen.“ Doch, wann, er dort etwas bauen will, vermag er nicht zu sagen. Er habe überlegt, dort kurzfristig Parkplätze zu errichten. „Aber aufgrund der Beschaffenheit ist die Nutzung für Stellplätze unmöglich.“