Othmarschen. Fast auf den Tag drei Jahre nach dem bisher größten bekannten Ehec-Ausbruch in Deutschland mit 3800 erkrankten Menschen und 53 Toten beunruhigt eine Infektion mit dem Darmkeim seit Dienstag die Eltern an der Grundschule Flottbeker Weg in Othmarschen. Dort erkrankte eine Vorschülerin an Ehec.

Anders als bei der Epidemie, die am 19. Mai 2011 in Hamburg begann, gibt das Gesundheitsamt Altona Entwarnung, weil diese Ehec-Infektion ein Einzelfall sei. Die Ansteckung sei abgegrenzt, sodass keine größeren Maßnahmen notwendig seien. Während eines Türkeiaufenthalts hat sich die Sechsjährige mit dem Keim infiziert. „Dem Kind geht es gut“, sagt Kerstin Godenschwege, Sprecherin des Bezirksamts Altona. Das Mädchen hatte Durchfall, und eine Stuhlprobe wies den Ehec-Keim nach. Die zuständige Kinderärztin hatte das Gesundheitsamt in Altona benachrichtigt. In den kommenden Tagen bleibt das Mädchen zu Hause. An der Grundschule Flottbeker Weg müssen zehn Tage lang, so lange dauert die Inkubationszeit, die sanitären Einrichtungen, der Klassenraum und die Sporthallen desinfiziert werden. Die Vorschüler werden zurzeit in anderen Räumen unterrichtet. Dass der Verursacher einer Durchfallerkrankung erkannt werde, sagt Bezirksamtssprecherin Kerstin Godenschwege, sei selten. 2013 gab es hamburgweit 55 erkannte Ehec-Infektionen, wie hoch die Dunkelziffer ist, sei nicht bekannt.

Die Schule hatte wohl ein falsches Merkblatt zum Umgang mit der Infektion an die Eltern geschickt. Godenschwege: „Dieses Merkblatt ist von 2011, als wir es mit einer Epidemie zu tun hatten.“ Die Anweisung, keine Gurken zu essen, sei nicht relevant.