Für Claus Ritter, 70, ist Eißendorf ein Stadtteil, der von seiner Vielschichtigkeit lebt. „Wir haben Gutverdiener, aber auch Familien, die sehr genau rechnen müssen“, sagt er. Ritter ist Präsident des Harburger Turner Bunds (HTB), eines Sportvereins, der sich im Stadtteil über sein Sportangebot hinaus engagiert, insbesondere für Kinder und Jugendliche. Ritter: „Hier hat man über Jahrzehnte künstlich soziale Brennpunkte geschaffen – wie beispielsweise die Bünte. So wurden in einem gut durchmischten Stadtteil Problemgebiete aufgebaut, die Einrichtungen wie unser Jugendcafé nötig machen.“ Ritter kritisiert, dass sich der Bezirk aus der Finanzierung der Kinder- und Jugendarbeit zurückzieht. Das Geld, das der Bezirk mal vor zehn Jahren für das Jugendcafé investierte, wurde nie erhöht.

Den Fonds für Kinder aus Hartz-IV-Familien hat der Bezirk 2014 ganz gestrichen. Der Beitrag für Jugendliche beim HTB beträgt 12,50 Euro, zehn übernimmt der Bund durch die Bildungsgutscheine. Früher zahlte die Differenz von 2,50 Euro der Bezirk. In diesem Jahr fehlen dem HTB so rund 12.000 Euro Jahresbeiträge.