Von der Pike auf gelernt. Das sagt sich so einfach. Stimmt in vielen Fällen aber gar nicht. Bei Benjamin Krüger, 26, dagegen schon. Er hat bei Hagenbeck klein als Auszubildender angefangen und den Beruf des Tierpflegers in allen Facetten durchlaufen. Von der Australischen Wasseragame bis zum Zebra – und zurück. Heute, neun Jahre später, weiß er: „Mit Huftieren und Raubkatzen arbeite ich am liebsten, Schlangen und Spinnen sind nicht so meins.“ Momentan betreut er neben Onagas, Pelikanen, Nasenbären und Sika-Hirschen den jüngsten Spross des Tierparks: das Kamel-Baby Saida, die erste höckertragende Stute seit acht Jahren.

Benjamin Krüger ist in der Uckermark mit Tieren groß geworden, deshalb vermenschliche er die Bewohner seines Reviers nicht gern. So etwas wie ein Pflegekind sei das junge Kamel aber schon. „Es ist einfach schön, die Entwicklung mitzubekommen.“ Ging es anfangs darum, aufstehen und trinken zu lernen, sei das nächste Etappenziel für Saida, sich an feste Nahrung heranzuknabbern. Es sei schon besonders, bei Hagenbeck zu arbeiten. „Ich möchte nix anderes machen“, sagt Krüger.

Die frische Luft, das viele Fell – für den noch ledigen Reviertierpfleger ist auch nach Feierabend nicht Schluss damit. Erst kürzlich hat er sich einen Bauernhof nahe Winsen gekauft, mit Schafen, Schweinen und Rindern. „Ich komme vom Land und wollte das wieder“, sagt er. Ein Leben mit Tieren.