Grüne monieren hohe Stickstoffdioxid-Belastung und fordern Citymaut und Temporeduzierung

Barmbek-Nord. Die Verkehrspolitik des Senats stellt Wirtschaft über Gesundheit – so lautet ein Vorwurf der Grünen in Hamburg-Nord. Seit 2002 melde das Hamburger Luftmessnetz für die Messstation Habichtstraße einen überdurchschnittlich hohen Stickstoffdioxid-Jahresdurchschnittswert. Im Jahr 2013 betrug er 57 Mikrogramm/m³, der Grenzwert liegt bei 40. Während der Wert im Januar dieses Jahres leicht unter dem Jahresdurchschnitt lag, wurden im Februar 71 Mikrogramm/m³ gemessen. „Trotz der seit Jahren verzeichneten Überschreitung der Grenzwerte gibt es keine besonderen Pläne der Umweltbehörde, die Belastung gezielt zu reduzieren“, kritisiert Ulrike Sparr, umweltpolitische Sprecherin der Grünen-Bezirksfraktion. Es werde lediglich auf allgemeine Maßnahmen wie die Förderung des öffentlichen Personennahverkehrs oder die Umsetzung des Busbeschleunigungsprogramms verwiesen, die die Belastung reduzieren sollen.

Das reiche den Grünen nicht, so Sparr. Zumal es nur den Messpunkt an der Habichtstraße gebe – die Lage an anderen großen Straßen aber sicher ebenso schlecht sei. „Ob flächendeckende Temporeduzierung, Citymaut oder eine weitgehende Verbannung der schweren Dieselfahrzeuge aus der inneren Stadt – der Senat traut sich nicht“, sagt die Politikerin.