Hamburg. Nach der Kritik an der nur bedingten Einsatzfähigkeit der Löschboote im Hafen hat die Feuerwehr ihre Schiffe mit mobilen Pumpen und Wasserwerfern nachgerüstet. Damit sollen die massiven Defekte an den Feuerlöschanlagen der Boote kompensiert werden. Die Bestückung mit mobilen Anlagen sei am gestrigen Donnerstag angeordnet worden, sagte Feuerwehr-Sprecher Hendrik Frese.

Alle drei der mehr als 30 Jahre alten Boote sind reparaturbedürftig. Eines ist bereits in der Werft, die Reparatur soll in der kommenden Woche beendet sein. Die anderen beiden haben Rostschäden, sind nicht voll einsatzfähig. Sie sollen nacheinander repariert werden, wenn die Werft wieder frei ist. Solange sollen sie mit mobilen Pumpen und Wasserwerfern betrieben werden. Die Anlagen stammen von Löschfahrzeugen und wurden im Laufe des Donnerstags an Bord gebracht. Wie das Abendblatt erfuhr, ist die Reparatur der Schiffe sehr aufwendig, weil keine Ersatzteile mehr angeboten, sondern extra angefertigt werden müssen.

„Der Brand auf dem Frachter ,Atlantic Cartier‘ hat gezeigt, dass Löschboote in einem großen Seehafen unentbehrlich sind“, sagte der CDU-Bürgerschaftsabgeordnete Dennis Gladiator. „Dass der Hafen derzeit über kein einziges voll einsatzfähiges Löschboot verfügt, ist unverantwortlich und muss schnellstens geändert werden.“ Bei dem Feuer waren am 1. Mai 2013 Autos in Flammen aufgegangen. An Bord befanden sich auch radioaktive Stoffe.

Brisant: In der Nacht zu Freitag wird das Schwesterschiff der „Atlantic Cartier“, die „Atlantic Companion“, in Hamburg erwartet. Auch sie soll radioaktive Stoffe an Bord haben. Medienberichten zufolge gab es erst vor drei Wochen einen Zwischenfall, als sich im kanadischen Halifax Fässer mit radioaktivem Material aus ihrer Halterung lösten und sechs Meter in die Tiefe auf das Schiffsdeck stürzten.