Senat antwortet auf Anfrage der Bürgerschaftsfraktion der Linken

Hamburg. Zwar leiden Hamburgs Kinder seltener unter Karies, dennoch hat immer noch fast die Hälfte der Vorschüler kranke Zähne. Besonders häufig sind Kinder im Alter von fünf und sechs Jahren in den Bezirken Mitte und Harburg betroffen. Insgesamt jedoch gingen die behandelten Kariesfälle in allen Bezirken seit 2004 zurück. Das geht aus der Antwort des Senats auf eine Große Anfrage der Linken hervor. Die Zahl der Jungen mit kranken oder sanierten Zähnen reduzierte sich von 54,9 Prozent auf 45,7 Prozent, bei den Mädchen ging die Zahl der Kariesfälle im Vorschulalter von 50,5 Prozent auf 41,1 Prozent zurück. „Aber die sozialen Unterschiede werden mehr als deutlich“, sagt Kersten Artus von den Linken.

In Mitte haben 60,5 Prozent der Jungen und 54,8 Prozent der Mädchen sanierte und behandlungsbedürftige Milchzähne, gefolgt von Harburg mit 54,1 Prozent Karies bei Jungen und 49,6 Prozent bei den Mädchen. Die gesündesten Zähne haben die Kinder im Bezirk Nord: Dort gingen die Kariesfälle bei den Vorschulkindern am stärksten zurück: Von 48,9 Prozent (Mädchen) auf 31,4 Prozent und von 43,6 Prozent auf 27,5 Prozent (Jungen).

Die Landesarbeitsgemeinschaft Jugendzahnpflege Hamburg betreut laut Senat etwa 85 Prozent aller Kindertagesstätten und führt mit Kindergruppen Prophylaxen durch und klärt sie über richtige Zahnpflege auf. Die übrigen Kitas würden nicht betreut, weil die Einrichtungen dies aus Zeitgründen ablehnten oder weil die Eltern dagegen seien. „Es ist erschreckend, dass es in Mitte nur drei Zahnärzte mit dem Schwerpunkt Kinderzahnheilkunde gibt“, so Kersten Artus. In Altona sind es elf, in Wandsbek gibt es 18 Kinderzahnärzte. In ganz Hamburg haben sich 55 Zahnärzte auf die Kinderheilkunde spezialisiert.