Winterhude. 16 Schüler des Johanneums haben den Freileser entwickelt, eine dreieckige Halterung aus Stahlblech für Bücher oder Tablet-Computer. Als Teil des politischen Profils des Gymnasiums haben die Schüler eine Aktiengesellschaft gegründet und ihr eigenes Produkt entwickelt. „Auf die Idee sind wir gekommen, als wir uns gefragt haben, was uns im Alltag aufregt. Man hat einfach nie die Hände frei, wenn man liest“, sagt Carl Reyher, 17.

Um ihr Projekt finanzieren zu können, verkauften die Schüler zunächst die Anteile an ihrer Firma für jeweils 10 Euro pro Aktie. Als sie auf diese Weise das Startkapital von 300 Euro beisammenhatten, begannen sie mit der Produktion. „Unsere Eltern sind begeistert“, sagen Christian Fritz und Tom Flebbe, beide 17. Die Firma besteht aus acht Vorstandsmitgliedern und acht Arbeitern. Zusammen kümmern sie sich um Produktion, Lieferung, Vermarktung, Presse und Buchhaltung. Die Jungunternehmer verkaufen den Freileser seit Sommer 2013 online für 19Euro sowie in den Filialen des Buchhändlers Heymann am Marie-Jonas-Platz und am Eppendorfer Baum.

Bisher haben die Schüler schon rund 60 Exemplare verkauft, die sie in der Werkstatt von Carls Vater, einem Klempner, zuschneiden und in Form biegen. Für einen Freileser brauchen sie 15 Minuten, das Blech beziehen sie bei einem Großhändler. Am schwierigsten sei es, das Produkt bekannt zu machen, sagen die Schüler. Von dem eingenommenen Geld möchten sich die Schüler eine kleine Reise gönnen. „Vielleicht geht es an die Ostsee“, sagt Carl bescheiden. Jetzt konzentrieren sie sich aber erst einmal auf ihre Erfindung. „Unser Produkt ist nämlich einfach gut“, sagt Christian.