Die Kernaussage der Umfrage der Deutschen Polizeigewerkschaft unter den Mitarbeitern der Hamburger Polizei lautet, dass die Stadt kein guter Arbeitgeber mehr ist.

Hamburg. „Die Stadt ist kein guter Arbeitgeber mehr.“ Das ist die Kernaussage einer Umfrage der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG) unter den Mitarbeitern der Hamburger Polizei, an der rund 1200 Beamte teilgenommen haben. „70 Prozent der Befragten sind der Auffassung, dass sich die Attraktivität des Polizeiberufs in Hamburg verschlechtert hat“, sagt der Landesvorsitzende, Joachim Lenders. 28,6 Prozent stimmten der Aussage teilweise zu. Lediglich 1,4 Prozent der Befragten halten die Stadt weiter für einen guten Arbeitgeber. Weitere Ergebnisse: 87 Prozent der Befragten halten die Neuorganisation der Polizei (ProMod) für einen Schlag ins Wasser und werten das Projekt als Umsetzung einer politischen Vorgabe ohne erkennbaren Mehrwert.

In sozialen Belangen halten die Befragten an Vorteilen fest. So sind 84,4 Prozent der Beamten für die Beibehaltung der Altersgrenze beim Eintritt in den Ruhestand mit 60 Jahren. Nur 1,1 Prozent sind für eine Verlängerung der Lebensarbeitszeit. Gewalt gegen Polizisten wird von 87,2 Prozent der Befragten für ein Problem gehalten, das in den vergangenen Jahren stark zugenommen hat. 89,9 Prozent der befragten Polizisten glauben, dass die Politik den Beamten nicht die Wertschätzung entgegenbringe, die sie verdient hätten.

Gewerkschaftschef Lenders räumt ein, dass es sich bei dem Ergebnis der Umfrage um eine „Momentaufnahme“ handelt, deren Ergebnis vor der Bereitstellung von zusätzlichen zehn Millionen Euro für die Polizei zustande gekommen ist. Doch auch damit habe der Senat seine „Hausaufgaben noch nicht erledigt“, so Lenders. Er befürchtet vor dem Hintergrund eines zunehmenden Kampfes um Nachwuchs deutliche Nachteile für Hamburg. Das mache sich bereits jetzt bemerkbar. So sind von einem Lehrgang mit 130 angehenden Polizisten nur rund 100 im Vollzug angekommen. der Rest war vorher ausgestiegen.