Hamburg. Mit einer bundesweiten Aktionswoche für Kinder aus Suchtfamilien, die am Sonntag startete, soll auf das Schicksal von rund 2,6 Millionen betroffenen Kindern in Deutschland aufmerksam gemacht werden. Das teilten die drei Initiatoren, der Hamburger Verein Such(t)- und Wendepunkt, NACOA Deutschland e.V. in Berlin und der Düsseldorfer Verein Kunst gegen Sucht, mit. Geplant sind bis zum 17. Februar bundesweit über 60 Veranstaltungen in 40 deutschen Städten. Alle Termine sind abrufbar auf der Internetseite www.coa-aktionswoche.de.

Nach Angaben der drei Vereine muss fast jedes sechste Kind in Deutschland täglich mit den Folgen einer Suchterkrankung eines oder beider Elternteile leben. Viele seien durch den dauerhaften Stress im Umgang mit ihren süchtigen Eltern so belastet, dass sie ihre Begabungen nicht voll entwickeln könnten. Ein Drittel der Kinder werde selbst süchtig, ein weiteres Drittel entwickle psychische oder soziale Störungen.

Dennoch werde Alkoholismus in Deutschland verharmlost, kritisieren die Initiatoren der Aktionswoche. So gebe es Projekte, die Kindern aus suchtbelasteten Familien helfen, bundesweit sehr selten. In den meisten Fällen seien diese zudem unterfinanziert und oftmals von Spenden abhängig.