Sportwissenschaftler fordert eine gemeinsame Bewerbung beider Städte

Hamburg. Der Sportsoziologe Prof. Hans-Jürgen Schulke hat eine gemeinsame Bewerbung Hamburgs und Berlins für Olympische Sommerspiele vorgeschlagen. Dadurch ließen sich die Kosten dramatisch reduzieren, was die Chancen auf einen positiven Volksentscheid erhöhen würde, glaubt der ehemalige Hamburger Sportamtsdirektor (2000–2005). Die beiden größten deutschen Städte planen bislang unabhängig voneinander eine Kandidatur für die Spiele 2024 oder 2028. Im Hintergrund gibt es aber bereits erste Gespräche über ein gemeinsames Vorgehen.

Im vergangenen November war Münchens geplante Kandidatur für die Winterspiele 2022 am Votum der Bevölkerung gescheitert. In Hamburg wiederum würden 59 Prozent der Bewohner eine erneute Olympiakampagne begrüßen, 37 Prozent sind dagegen. Das ergab Mitte Dezember eine repräsentative Umfrage, die von der Handelskammer in Auftrag gegeben worden war.

In Hamburg und Berlin stehen bereits alle notwendigen Sportstätten, der Weg zwischen beiden Metropolen sei in Zukunft mit dem ICE schon in einer Stunde zu bewältigen, argumentiert Schulke. Bislang lehnt das Internationale Komitee (IOC) derartige Konzepte ab. Änderungen sind aber auf dem Weg, Mitte Februar will das IOC sie während der Winterspiele in Sotschi beraten.