Altstadt. Einen Ausblick auf das Geschehen rund um die Mönckebergstraße an den kommenden vier Adventssonnabenden bot am Wochenende eine Aktion linker Aktivisten: Knapp 80 Unterstützer der Flüchtlingsgruppe „Lampedusa in Hamburg“ hatten sich am Sonnabend gegen 16 Uhr auf dem Gerhart-Hauptmann-Platz versammelt und waren über die Mönckebergstraße gezogen. Dabei riefen sie Pro-Lampedusa-Parolen. Allerdings war die Demonstration nicht angemeldet, weshalb die Aktivisten kurze Zeit später von einer Hundertschaft der Polizei gestoppt und umstellt wurden. Da sich kein Anmelder in den Reihen der Protestierer fand, löste die Polizei die Versammlung auf, woraufhin sich die Aktivisten in Kleingruppen entfernten. Die Aktion blieb laut Polizei friedlich. Allerdings soll es zu mehreren Ingewahrsamnahmen gekommen sein.

Um auf ihre Situation aufmerksam zu machen, wollen die Lampedusa-Flüchtlinge an den kommenden vier Wochenenden in der Innenstadt demonstrieren. Die Protestaktionen sollen die sogenannten Mittwochsdemonstrationen ablösen, die in dieser Woche zum letzten Mal abgehalten werden sollen. Noch allerdings gibt es Streit um die Route der Adventsdemos.

Der Veranstalter will in der Vorweihnachtszeit jeweils Sonnabends von 12 Uhr an über die Mönckebergstraße ziehen, die Polizei lehnt dies ab. Grund: Zeitgleich seien dort Weihnachtsparaden geplant. Es käme zu einem „Nutzungskonflikt“. Über die Route muss auf einen Eilantrag des Veranstalters hin das Verwaltungsgericht entscheiden. Eine Entscheidung wird Anfang dieser Woche erwartet. Wie der Sprecher des Gerichts, Andreas Lambiris, erklärte, werde sie allerdings nur Einfluss auf die Route am kommenden Sonnabend, 30. November, haben. Die Routen der folgenden Demonstrationen müssten unter Umständen erneut vom Verwaltungsgericht geklärt werden.