Verwirrte Autofahrer?

Jahrzehntelange Fehlplanungen, kosten- und unfallträchtige Baumaßnahmen (Leitbild „Optimierung des Verkehrsflusses"): Entstanden ist eine menschenverachtende Kreuzung für Fußgänger und Radfahrer, verantwortet durch „kompetente“ Fachbehörden, der Polizei (Erfüllungsgehilfe), der Bezirkspolitik, und jetzt auch noch der „Aufschrei“ motorisierter Verkehrsteilnehmer, gepaart mit den Äußerungen eines sogenannten Verkehrsplaners, der automobilen Verkehrslobby (ADAC) und „klugen" Erklärungen aus der Verkehrsbehörde.

Jörg-Rüdiger Vahle

Schlechte Öko-Bilanz

Schon vor dem Umbau war der Siemersplatz zu Stoßzeiten ein Garant für zähfließenden Verkehr. Schließlich treffen sich hier zwei stark frequentierte Verkehrsachsen. Ein Hauptargument für den öffentlichen Nahverkehr ist die deutlich bessere Umwelt-Bilanz. Am Siemersplatz passiert nun aber folgendes: Insbesondere in der Osterfeldstraße hat sich in den Stoßzeiten der typische Stau vor dem Siemersplatz verdreifacht! Das „Überwinden“ des Siemersplatzes benötigt jetzt ca. 25 min. Wie sieht die Öko-Bilanz aus, wenn Hunderte Fahrzeuge fast eine halbe Stunde vor sich hin stinken, damit ein paar wenige Busse zügiger fahren können? Der jetzige Verkehrsfluss muss schleunigst verkehrsstatistisch erhoben werden, um die Ampelschaltungen anzupassen.

Ralf Montreal

Verrückte Verkehrspolitik

Der teure Umbau von Kreuzungen steht symbolisch für eine aktuell verrückte Nahverkehrspolitik. Statt den Bus in seiner eigentlichen Funktion als Zubringer für U- und S-Bahn sowie für schwächer frequentierten Linien zu belassen, wird dieser zu oft als ungeeigneter Hauptverkehrsträger eingesetzt. Was Hamburg wirklich braucht, sind attraktive, schnelle und umweltfreundliche Schienenverbindungen in Form kostengünstiger Stadtbahnen, die überwiegend unabhängig vom Individualverkehr viele vorhandene Lücken im HVV-Liniennetz schließen würden. Die Busbeschleunigung ist viel zu teuer und löst die wirklichen Probleme nicht bzw. nur bedingt für wenige Jahre.

Jens Ode

Diktat der Planer

Aus der grafischen Darstellung der Verkehrsführung glaubt man die verworrenen Gehirnwindungen der Verkehrsplaner, die z.Zt. auch andernorts in unserer Stadt ein Diktat ausüben, zu erkennen. Hat man daran gedacht, dass sich auch Ortsfremde, und das auch bei Schnee und schlechter Sicht, zurechtfinden müssen?

K.Piening

Radfahrer in Gefahr

Und in diesem Wirrwarr sollen die Autofahrer auch noch auf die Radfahrer achten. Dass diese jetzt gezwungen werden, auf der Straße zu fahren, z.T. auch zwischen zwei Fahrbahnen, und ihre Unversehrtheit bzw. ihr Leben riskieren, ist unfassbar.

Sylvia Nitze-Schröder