Ein Wein mit dem alten Hamburger Stadtwappen auf dem Etikett und dem Namen „Rotspon aus Hamburg“ kommt aus Bergedorf. 20.000 Flaschen werden davon pro Jahr bei von Have verkauft. Hamburgs älteste Weinkellerei in Familienbesitz besteht seit 1868 und pflegt den Rotspon, dessen Geschichte bis ins 13. Jahrhundert zurückreicht.

Christoph von Have: „Hansekoggen brachten junge, rote Bordeauxweine, und diese wurden in den Kellern der Hamburger Weinhandelshäuser lange Zeit gelagert.“ Es zeigte sich, dass die Lagerung in den klassischen französischen Eichenholzfässern von 225 Litern in den norddeutschen Hansestädten die Weine scheinbar weicher und runder werden ließ. Warum der Name Rotspon?

„Der Volksmund taufte diesen Rotwein um. Vielleicht, weil der rote Wein durch die lange Fasslagerung den Span des Holzes rot gefärbt hatte. Vielleicht lag es aber auch einfach daran, dass man früher nicht aus Gläsern trank, denn das war viel zu wertvoll, sondern eben aus Holzkrügen, die vom Rotwein tief verfärbt waren“, sagt von Have.

Es könne auch sein, dass die französischen Bezeichnungen für die Hamburger zu schwer auszusprechen war. Nun hat von Have zusammen mit Budnikowsky den ersten Bio-Rotspon der Welt entwickelt, der auch noch vegan ist. Und der Geschmack?

„Die Farbe ist ein dunkles Granatrot mit jugendlichen violetten Reflexen; ein konzentrierter, fruchtiger Duft nach schwarzen Beerenfrüchten und einem Hauch grünen Pfeffer macht Lust auf mehr“, sagt von Have, der das Unternehmen seit 1997 mit 14 Mitarbeitern führt. Der trockene „Rotspon aus Hamburg“, ein Bio-Bordeaux, stammt von dem Weingut Château La Grolet aus dem Jahrgang 2011 und kostet 7,99 Euro. „Rotspon Bordeaux“ wird nur in einigen Budni-Filialen verkauft und kostet 11,99 Euro. Die Budni-Filialen, die diesen Rotspon führen, haben ein umfangreicheres Weinsortiment.