Der Gesamtumsatz im Hamburger Buchhandel von geschätzten 170 Millionen Euro teilt sich nicht gleichmäßig auf. Die großen Filialunternehmen kommen zusammen auf 126 Millionen Euro – die kleinen Läden teilen sich das weitaus kleinere, restliche Kuchenstück von 44 Millionen Euro. In Hamburg war die Schließungswelle in der Branche ohnehin gravierender als im ländlichen Umland. Perspektivisch haben aber besonders die kleinen Buchhandlungen einen Vorteil, meinen Branchenexperten. Kein anderer Einzelhandelszweig habe einen so hohen Anteil an Stammkunden, sagt Michael Menard vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels. Davon würden die Buchhandlungen auch in Zukunft profitieren. Auf eine Internet-Präsenz sollten sie dennoch nicht verzichten, sagt Menard: „Mit einem gepflegten Online-Shop, in dem die Stammkunden das örtliche Schaufenster der Buchhandlung auch im Netz erkennen, können Buchhandlungen den Umsatzverlusten vor Ort entgegenwirken.“ Für die Filialisten sieht er ein anderes Problem: „Viele sind zwar zu Recht stolz darauf, dass sie einen Online-Anteil von bis zu 15 Prozent erreichen. Aber für ihre Netz-Kunden, die nicht mehr ins Geschäft kommen, brauchen sie keine Riesenflächen in Premium-Lagen mehr.“