Neustadt. Ein 53 Jahre alter Mann muss sich seit Freitag wegen heimtückischen Mordes vor dem Landgericht verantworten. Alem D. soll eine Bekannte, 69, Ende März in seiner Billstedter Wohnung mit einem Bürostuhl erschlagen haben. Zum Prozessauftakt gestand der gebürtige Äthiopier die Tat. Er habe sich durch seine Bekannte und deren Bruder, den er während eines Telefongesprächs kurz vor der Tat als herablassend empfunden habe, als „Araber“ verunglimpft gefühlt. Als ihn die 69-Jährige, die er seit 25 Jahre kannte, „falsch angelächelt“ habe, sei er „komplett durchgedreht“, sagte Alem D. Die Frau starb noch am Tatort an ihren schweren Kopfverletzungen. Alem D. flüchtete mit seinem Ersparten in Höhe von 1600 Euro nach Frankfurt.

Dort fasste ihn die Polizei wenige Tage später. Er habe aber nicht den Plan gehabt, über den dortigen Großflughafen aus Deutschland zu fliehen. In Frankfurt habe er vielmehr seine 1600 Euro an „Bedürftige verteilen“ wollen. Der Prozess wird fortgesetzt.