In acht Etappen fährt er mit zwei Dutzend Polizisten vom Elbstrand bis zum Alpenrand. Die aktuelle Tour ist das bisher größte Projekt.

Harburg. Für zwei Dutzend Polizisten und ihre Freunde stellt dieser Einsatz eine ganz besondere Herausforderung dar. Während einer Deutschlandtour im Fahrradsattel, die am Sonnabend auf dem Rathausplatz in Harburg von Innensenator Michael Neumann (SPD) gestartet wurde, wollen die Sportsfreunde Aufmerksamkeit für das Wirken des Weissen Rings und dessen Engagement für Kriminalitätsopfer schaffen. Senior im Team der 34- bis 58-Jährigen ist der frühere CDU-Innensenator und Verfassungsschutz-Chef Heino Vahldieck. Motto der Strapaze: „Vom Elbstrand zum Alpenrand: Zeichen setzen gegen Gewalt“.

Die Aktion führt in acht Etappen über 1009 Kilometer und insgesamt 7132 Höhenmeter durch fünf Bundesländer am 21. September nach München. Eine der größten Herausforderungen ist die Passage des Thüringer Waldes. Dort wird auch Thüringens Innenminister Jörg Geibert ein Stück mitfahren. Begleitet wird der Konvoi von vier Helfern, darunter sind eine Fotografin und ein Physiotherapeut, in drei Autos.

Während der Zwischenstationen – unter anderem wird in Wernigerode, Erfurt, Bayreuth und Regensburg haltgemacht – wollen die Radfahrer Werbung für den Weissen Ring machen. Ziel ist es, die Situation von Gewalt und Kriminalität in den öffentlichen Blickpunkt zu rücken, Inhalt und Umfang der Opferhilfe der Organisation zu verdeutlichen sowie über Möglichkeiten der Kriminalprävention zu informieren. Die Botschaft: Vorbeugung ist der beste Opferschutz.

Gegründet wurde das „Radsportteam Weisser Ring“ 2008 als Betriebssportgemeinschaft der Polizei Hamburg. Die aktuelle Tour ist das bisher größte Projekt. Mit einem Tagespensum von bis zu 146 Kilometern und einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 25 Stundenkilometern kommen auf die Teilnehmer bei wohl schwieriger Witterung enorme Belastungen zu.

Dies betrifft besonders CDU-Politiker Heino Vahldieck, mit 58 Jahren ältester Fahrer im Feld. „Für einen Freizeitsportler sind diese Etappen hammerhart. Ich habe mich gesteigert und in diesem Jahr an 100 Kilometer herangetraut – aber das ist nun eine andere Nummer.“ Erst vor zwei Jahren habe er sich ein Rennrad gekauft, um in den Sport einzusteigen.