Die Grünen argumentieren, dass die Energienetze ein wesentlicher Teil der städtischen Infrastruktur sind und daher auch Bestandteil der Daseinsvorsorge – sie gehörten daher in öffentliche Hände. Außerdem handele es sich um eine „solide und attraktive Geldanlage“ – und es würden nicht nur Netze, sondern als Teil der Fernwärme auch vier Kraftwerke gekauft.

Der Fraktionschef der Grünen, Jens Kerstan, wirft der Gegenseite eine „Angstkampagne“ vor. „Mit den Netzen wird in Hamburg ein Umsatz von einer Milliarde und ein Gewinn von jährlich 100 Millionen Euro gemacht – und das ist konservativ kalkuliert“, so Kerstan. 2009 beispielsweise habe allein der Vattenfall-Konzern mit der Fernwärme 120 Millionen Euro Gewinn eingefahren.

Kerstan betont, dass im Gegensatz zu Behauptungen des Senats keine Steuergelder für das Geschäft aufgewendet werden müssten. Die Stadt habe ja schon 25,1 Prozent der Netze gekauft, ohne dass dies den Haushalt belaste. Denn das Geschäft sei über die städtische Holding HGV (Hamburger Gesellschaft für Beteiligungsverwaltung) abgewickelt worden, die mit den Gewinnen aus der Beteiligung die aufgenommenen Kredite bediene. „Was bei 25,1 Prozent geht, funktioniert auch bei 100 Prozent“, sagt Kerstan.